Korallen

[643] Korallen, die zahlreichste Abtheilung der Polypen (s. d.). Man unterscheidet an ihnen eine weiche, gallertartige, den lebenden Polypen bildende Masse, und einen harten, kalk- oder hornartigen Stoff. Die Vereinigung vieler solcher Thiere bildet einen K.stock. Die Fortpflanzung geschieht zunächst durch Eier, vorzugsweise aber durch Sprossenbildung. Der aus dem Ei entwickelte Polyp lagert am Umfange oder an der Basis seines weichen Körpers jene harte Substanz ab, die sich in der Form einer Zelle, verschieden nach den verschiedenen Arten, ausbildet. Der so gebildete K.polyp vermehrt sich nun durch Treiben von Sprossen, deren Stellung u. Richtung nach den Gattungen u. Arten verschieden ist. Diese Jungen bleiben an dem Mutterpolypen sitzen, sprossen wieder und so bilden sich stets neue Generationen u. dadurch die großen K.stöcke, die entweder schichtenweise über einander, od. rindenförmig, od. becherförmig, od. baumförmig verzweigt etc. sind. Die K. finden sich hauptsächlich in den Meeren der wärmern Zone. Ueber die K.-inseln s. Bd. I. S. 348. Man benutzt die K. auch zu Verfertigung von allerlei Kunst- u. Schmucksachen, auch als Kalk. Man theilt sie in mehre Familien: 1) Rinden- oder ächte K.; 2) Blätter-K.; 3) Röhren-K.; 4) Korkpolypen; 5) Thierschwämme; 6) Löcher-K.; 7) Nulliporen (s. diese Art.).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 643.
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