Fortpflanzung

[740] Fortpflanzung, s. Zeugung; F. der Gewächse, tritt ein, wenn gewisse Zellen ihre vollkommene Ausbildung erreicht haben. Bei den Phanerogamen findet sie in der Weise statt, daß eine F.szelle, Pollenkorn genannt (s. d. A.), ihre Stelle verläßt und in Verbindung mit einer andern Zelle (dem Keimsack) sich zu der Anlage einer neuen Pflanze (dem Keime) ausbildet. – Bei den übrigen Pflanzen, den Kryptogamen, können einzelne Zellen oder Zellengruppen, welche unter gewissen Bedingungen gebildet sind, selbstständig werden, sich ablösen und zu einer neuen Pflanze sich heranbilden. – Die Gartenkunst endlich hat mehre künstliche Wege, durch welche theils die Vermehrung, theils die Erhaltung und Umänderung einzelner Pflanzen bewirkt wird, was man häufig, wenn auch irrigerweise, F. nennt, z.B. ablegen, absenken, Stecklinge machen, oculiren, copuliren und pfropfen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 740.
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