Krokodile

[665] Krokodile, Familie aus der Klasse der Amphibien und der Ordnung der Saurier. Der Körper eidechsenartig mit langem Schwanz, Kopf sehr verlängert, in jedem Kiefer eine Reihe starker Zähne, die aber nicht zum Kauen dienen; die Zunge bis an die Spitze verwachsen; das Auge scharf, mit einer Blinzhaut versehen; die Haut auf Rücken und Schwanz mit sehr dicken viereckigen Schildern bedeckt. Die K. finden sich hauptsächlich in den Seen und Flüssen der heißen Zone, nur in Amerika auch in der gemäßigten Zone, bewegen sich im Wasser schnell u. gewandt, langsam und ungeschickt auf dem Lande, leben nur von thierischer Nahrung. Sie legen 30–60 Eier, die von der Sonne ausgebrütet werden. Man unterscheidet 3 Gattungen: das eigentliche Krokodil, mit niedergedrückter Schnauze, in der alten u. neuen Welt; der Kaiman oder Alligator, mit kurzer, breiter Schnauze, nur in Amerika, u. der Gavial, mit verlängerter, cylindrischer Schnauze, in Ostindien. Das Nilkrokodil (crocodilus vulgaris), hauptsächlich im oberen Nil, übrigens in ganz Afrika, gegen 30' lang. – Das gefleckte Krokodil (c. biporcatus), auf den ostind. Inseln. – Das spitzrüsselige Krokodil (c. acutus), in Westindien. – Der Brillenkaiman (alligator sclerops), bis 12' lang, in Südamerika. – Der große Gavial (gavialis gangeticus), bis 20' lang, im Ganges.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 665.
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