Lactantius

[685] Lactantius, Firmianus (Lucius Cäcilius), latein. Kirchenvater, geb. um 260–75 n. Chr., heidnischer Abkunft, Schüler des ältern Arnobius (s. d.), Lehrer der Beredsamkeit zu Nikomedien [685] in Bithynien, wahrscheinlich noch vor 303 Christ, st. um 330 zu Trier, wo er als Erzieher des kaiserl. Prinzen Crispus lebte. In seiner Hauptschrift, den Institutiones divinae, strebt L. nach Versöhnung der Philosophie und Religion und findet, daß das Christenthum die ursprüngliche und wahre Uebereinstimmung beider wieder herstelle; die elegante Darstellung verschaffte dem Verfasser den Beinamen des christlichen Cicero und den 7 B. der Institutiones seit Erfindung der Buchdruckerkunst mehr als 100 Ausgaben, aber dem Inhalt läßt sich leicht abmerken, daß L. noch in der Jugendzeit der christlichen Wissenschaft lebte. Andere Schriften: De opificio Dei (worin die von den Epikuräern geleugnete göttliche Vorsehung aus der leiblichen und geistigen Beschaffenheit des Menschen bewiesen werden soll); de mortibus persecutorum (wichtig für die Geschichte der Christenverfolgungen). Beste Gesammtausgaben von le Brun und Lenglet Dufresnoy, Paris 1648, von Eduarda a Santo Xaverio. Rom 1755–60. Vgl. v. Ammon: Lactantii opiniones de religione in systema redactae (Erlangen 1820); Jakob, Karl Friedr.: Lactance, considéré comme apologiste (Straßburg 1848).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 685-686.
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