Lactantĭus

[24] Lactantĭus, Lucius Cölius L. Firmianus, lat. Kirchenschriftsteller, trat als Lehrer der Beredsamkeit zu Nikomedia in Bithynien zur Zeit Diokletians zur christlichen Kirche über und soll etwa 312 in Gallien Lehrer von Konstantins d. Gr. Sohn Crispus geworden sein. Die Zeit seines Todes läßt sich nicht bestimmen. Mit Minucius Felix (s. d.) und Arnobius (s. d.) bildet er die Klasse der sogen. christlichen Popularphilosophen; in seinem bedeutendsten Werk: »Divinarum institutionum libri VII«, zeigt er sich vor allem für die christliche Moral begeistert. Seine theologischen Vorstellungen sind noch wenig ausgebildet und oberflächlich, während seine wohlgeschliffene Sprache ihm den Namen eines Cicero christianus eingetragen hat. Kirchenhistorisch wichtig ist die Schrift »De mortibus persecutorum«, die neuere Kritiker (Brandt) ihm mit Unrecht abgesprochen haben. Neuere Ausgaben seiner Werke besorgten Fritzsche in Gersdorfs »Bibliotheca patrum latinorum« (Leipz. 1842 u. 1844), Migne (Par. 1844), Brandt und Laubmann (Wien 1890–97). Vgl. Pichon, Lactance (Par. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 24.
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