Marcellus [1]

[95] Marcellus, röm. Familie, zu dem plebeischen Zweige der Claudius gehörig. Der bedeutendste ist M. Claudius M.; er beendigte 223 v. Chr. als Consul den gallischen Krieg, erhielt nach der Schlacht von Cannä als Prätor den Oberbefehl über die Trümmer des röm. Heeres, wies Hannibal von Nola zurück, eroberte später Syrakus, stand dann wieder Hannibal gegenüber, bekämpfte denselben mit abwechselndem Glücke, fiel endlich 208 v. Chr. in einem Gefechte mit Scipio Africanus, der edelste Römer seiner Zeit. – Für einen Marcus Claudius M., einen Pompejaner, hielt Cicero die bekannte Rede; Cajus Claudius M. war Gemahl der Octavia, Schwester des Augustus, und sein Sohn Marc. Cl. M. wurde von Augustus adoptirt, mit seiner Tochter Julia vermählt, st. aber schon 23 v. Chr., wahrscheinlich von der älteren Livia vergiftet.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 95.
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