Marius

[105] Marius, Cajus, röm. Feldherr, geb. 157 v. Chr. zu Arpinum, der Sohn eines Bauers, schwang sich durch militärisches Verdienst empor. wurde Volkstribun u. wegen seines glühenden Hasses gegen die Vornehmen der Liebling des gemeinen Volkes, das seit den gracchischen Unruhen gegen den Senat erbittert war. Dasselbe wählte ihn 108 v. Chr. zum Consul u. übergab ihm das Commando im Kriege gegen Jugurtha, das der Patricier Metellus ehrenvoll geführt hatte. M. beendigte in 2 Jahren den Krieg, wurde hierauf 4mal nach einander zum Consul erwählt und rettete Rom durch die Schlachten bei Aquae Sextiae u. auf der raudischen Ebene gegen die Cimbern u. Teutonen, wurde nach seinem Triumphe zum 6. mal Consul, wollte den Senat stürzen, verband sich aber zu diesem Zwecke mit so schlechten Ruhestörern, daß er bei dem größeren Theile des Volkes das Vertrauen verlor u. sich gezwungen sah, selbst für den Senat einzuschreiten. Sein gesunkenes Ansehen konnte er im Bundesgenossenkriege durch Waffenglück nicht wiederherstellen, der Oberbefehl im Kriege gegen Mithridates wurde im Jahre 88 nicht ihm, sondern dem Sulla übertragen, und als er durch einen Pöbelaufstand in Rom Meister wurde, kehrte Sulla mit seinen vorausgeschickten Legionen zurück und M. entkam durch eine abenteuerliche Flucht nach Afrika. Unterdessen war in Italien durch Cinna gegen den Senat abermals der Aufruhr ausgebrochen, M. eilte mit einer Bande zurück, zog mit Cinnas Legionen in die Stadt ein und vertilgte alle seine polit. Feinde, die er erreichen konnte. Er wurde zum 7.male Consul, entging aber (86) der nahenden Rache des Sulla nur durch seinen Tod. Sein Sohn wurde von Sulla geschlagen und tödtete sich (82) in dem ausgehungerten Präneste.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 105.
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