Martinez de la Rosa

[114] Martinez de la Rosa, Francisco, span. Dichter und Staatsmann, geb. 1789 zu Granada, wurde 1814 Cortesmitglied und kam dafür in das Gefängniß u. in die Verbannung. Durch die Revolution 1820 befreit, trat er abermals in die Cortes, 1821 in das Ministerium, konnte sich aber in seiner vermittelnden Stellung zwischen dem König und der revolutionären Partei nicht halten und lebte von 1824–30, wo er in seine Vaterstadt zurückkehren durfte, zu Paris. Nach Ferdinands Tod war er Minister von 1834–36, ließ die Regentin Maria Christina das Estatuto Real geben, vermochte sich abermals nicht zwischen den extremen Parteien zu halten, begleitete einige Gesandtschaftsposten, trat in das Cabinet Narvaez ein, hat gegenwärtig allen politischen Einfluß verloren. Wir haben von ihm kritische und historische Schriften, Romane und gute Dramen. (Gesammelte Schriften, Paris 1844–46.)

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 114.
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