Melodie

[148] Melodie, im Allgemeinen die regelmäßige Aufeinanderfolge von Tönen, in Gegensatz zur Harmonie od. der gleichzeitigen Verbindung von Tönen; in Besondern eine geregelte, wohlgefällig Reihe von Tönen, bei der höhere und tiefere, stärkere u. schwächere Töne mit verschiedenem Zeitwerthe mit einander abwechseln, u. die, als hauptsächlichste Mittel des musikalischen Gefühlsausdruckes, dem Ohre als abgerundete Ganzes erscheint, u. daher auch in eine mehrstimmigen Musik stets vor den übrigen Tonverbindungen und Tonfolge vorherrschend hervortritt. Daher nennt man M. auch die Hauptstimme eine Musikstücks, und stets ist die M. die eigentliche Seele jeder Musik. Die Lehre von der M. heißt Melodik.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 148.
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