Merseburg

[162] Merseburg, Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. und Kreises in der preuß. Provinz Sachsen, liegt an der Saale und der thüring. Eisenbahn, hat einen merkwürdigen mittelalterlichen Dom, in dem Rudolf von Schwaben begraben liegt, 12500 E., Fabriken in bunten Papieren u. Pappwaaren; Baumwolleweberei, Bierbrauerei, Tabaksfabrikation. Denkmal des Grafen Kleist von Nollendorf. – M. wurde von König Heinrich I. ummauert, der hier 933 die Ungarn schlug, war vom 9.–11. Jahrh. Hauptort einer bedeutenden Grafschaft, von 968 bis zur Reformation Sitz eines Bischofs, fiel 1569 an Kursachsen und von 1653–1738 gab es eine Seitenlinie Sachsen-M.; 1815 kam M. an Preußen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 162.
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