Platner

[559] Platner, Ernst, Arzt und Anthropolog, geb. 1744 zu Leipzig, Sohn des um [559] die Chirurgie verdienten Professors der Medicin Joh. Zach. P., wurde Professor der Medicin und Physiologie zu Leipzig, später der Philosophie; st. 1818. Hauptwerke: »Anthropologie für Aerzte und Weltweise«, 2 Bde., Leipzig 1772 bis 1773; »Quaestiones physiologicae«, Leipzig 1774; »Quaestiones medicinae forensis«, deutsch von Hederich, Leipzig 1820. – P., Ernst Zacharias, Sohn des Vorigen, Maler, geb. 1773 zu Leipzig, ging 1800 nach Rom, wo er 55 Jahre neben Ausübung seiner Kunst sich hauptsächlich mit theoretischen Kunststudien und literarischen Arbeiten beschäftigte; er wurde 1823 diplomatischer Geschäftsträger des Königs von Sachsen beim hl. Stuhl, später auch Mitglied der Akademien von München u. Dresden, und st. 1855. P. war ein ausgezeichneter Kenner der Kunst, der Archäologie, nicht minder der ältern italien. Literatur, gab mit andern eine berühmte »Beschreibung der Stadt Rom« (Stuttgart u. Tübingen 1829–42, 3 Bde.), mit Urlich 1845 einen Auszug derselben heraus und hinterließ viele Schriften, die jetzt der Herausgabe entgegensehen. – P., Eduard, Bruder des Vorigen, geb. 1786, Professor und Geh. Hofrath zu Marburg, schrieb über das Gerichtswesen der Athener.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 559-560.
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