Ruhnken

[787] Ruhnken, David, einer der gelehrtesten und fruchtbarsten Philologen des 18. Jahrh., geb. 1723 zu Stolpe in Pommern, studierte in Leyden, wurde 1757 seinem Lehrer Hemsterhuys als Lector der griech. Sprache beigegeben, bald darauf Oudendorps Nachfolger als Professor der Geschichte und Beredsamkeit, 1774 Universitätsbibliothekar und st. 1798. Unter seinen in trefflichem Latein abgefaßten Schriften u. Ausgaben erwähnen wir rhetorische, historische u. kritische Abhandlungen, 2 Bände mit Reden, Dissertationen und Briefe, die erste Ausgabe vom Lexicon vocum Platonicarum des Sophisten Timäus, Ausgaben der Schrift des Rutilius Lupus: de figuris sententiarum et elocutionis, des Vellejus Paterculus, der Werke Murets. Nach R.s Tod (1800) erschienen seine Scholien zum Platon. Er hatte für seinen Lehrer das berühmte »Elogium Tiberii Hemsterhusii« (Leyd. 1768 u. oft) geschrieben, ihn selbst verherrlichte sein Schüler Wyttenbach in der Schrift Vita D. Ruhnkenii (Lugd. Batav. 1799).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 787.
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