Schönlein

[111] Schönlein, Joh. Lukas, einer der geistreichsten Aerzte u. Kliniker der Gegenwart, geb. 1793 zu Bamberg, studierte zu Landshut u. Würzburg, wurde 1820 außerordentlicher, 1824 ordentlicher Professor der Therapie u. Klinik daselbst und dirigirender Arzt am Juliushospital. 1833 ging er (wegen Liberalismus von der bayer. Regierung gemaßregelt) als Professor der Klinik nach Zürich, 1839 als Professor der Pathologie und Therapie und Director der Klinik nach Berlin und ward zum Geh. Obermedicinalrath, vortragenden Rath im Ministerium des Unterrichts, der geistlichen und Medicinalangelegenheiten und zum Leibarzt des Königs ernannt. Man bewundert an ihm besonders seinen scharfen Blick am Krankenbette und seine geniale und großartige Auffassung der gesammten Heilkunde. Er selbst schrieb nur wenige kleine Schriften. Dagegen wurden seine Vorlesungen und klinischen Vorträge von einigen seiner Schüler veröffentlicht. »Allgemeine u. specielle Pathologie u. Therapie« nach Vorlesungen, 4 Bde., Würzb. 1832; 4. Aufl. 1839; »Klinische Vorträge im Charitékrankenhause in Berlin« 3. Aufl. 1843–44.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 111.
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