Bamberg

[395] Bamberg, Stadt im bayer. Oberfranken, an der Regnitz und dem Ludwigskanale, der bayer.-sächs. Eisenbahn, in schöner, fruchtbarer, wohl angebauter Gegend, berühmt durch Gärtnerei, 18511 E., darunter 1091 Prot., 452 Juden; B. ist Sitz eines Erzbischofs, des Oberapellationsgerichts für Oberfranken, hat ein Lyceum, Schullehrerseminar, polytechnische Schule, öffentliche Bibliothek, Kunstverein, Waisen- und Irrenhaus, Hospital u.s.w. Die Stadt ist schön, hat ansehnliche öffentliche Plätze und Gebäude; das merkwürdigste der Dom, ein Meisterwerk byzantin. Baukunst, geweiht 1012, abgebrannt 1081, zweite Weihe 1111; was er durch die Zeit und ungeschickte Renovationen gelitten, stellte König Ludwig I. von Bayern von 1828–36 wieder her; er hat herrliche Altäre und namentlich eine wahre Sammlung von künstlerisch merkwürdigen Grabmonumenten, unter ihnen das der Gründer Heinrichs II. und seiner Gemahlin Kunigunde. Die Industrie der Stadt ist nicht sehr bedeutend, auch der Handel hat die Ausdehnung noch nicht, wie die vortheilhafte Lage der Stadt erwarten läßt. – B. soll unter Carl dem Gr. gegründet und von den Grafen von Babenberg (Bamberg), welche auf der nahen Altenburg saßen, zur Stadt erweitert worden sein. Von diesen kam es an den Kaiser, der die Herzoge von Bayern damit belehnte; Heinrich II. gründete und dotirte 1007 das Bisthum, es zählte bis zu seiner Säcularisation 1803 eine Reihe von 62 Bischöfen, wurde im 13. Jahrh. reichsunmittelbar, hatte 1803 ein Gebiet von 65 QM. mit mehr als 200000 E. 1817 wurde B. Erzbisthum; Joseph Maria von Frauenberg, gest. 1842, war erster Erzbischof.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 395.
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