Schnecken

[105] Schnecken oder Lungenschnecken (Pulmonata), Abtheilung Weichthiere aus der Ordnung der Bauchfüßler, unterschieden von allen andern Weichthieren durch einen mit einem Netz von Lungengefäßen versehenen Athmungssack auf der Rückenseite, durch dessen Oeffnung, die sie willkürlich erweitern u. verengen können, die Luft aus- und eingeathmet wird. Sie sind theils Land-, theils Wasser-S. Zu den erstern gehören: die Weg-S. (Limax, s. Nacht-S.). Die Schnirkel-S. (Helix), mit spiralförmig gewundenem u. in einem Gehäuse von 2–12 Windungen eingeschlossenen Körper. Die Arten zahlreich, darunter als bemerkenswertheste: Die große Weinberg-S. (H. pomatia), gelbgrau, 3'' lang, das Gehäuse mit 5 Umgängen; verschließt im Herbste ihr Gehäuse mit einem Deckel, wozu sie einen kalkhaltigen Schleim ausschwitzt, der verhärtet. In vielen Gegenden ein geschätztes Nahrungsmittel. Die graue Weinberg-S. (H. adsperga), von der Größe der Vorigen, in Frankreich, der Schweiz u. Italien; wird gegessen. Die Waldschnirkel-S. (H. nemoralis), verschieden gefärbt, mit 5 Windungen. Die Garten-S. (H. hortensis), hellgrau, oft mit braunen Streifen; 5 Windungen. Die niedliche Schnirkel-S. (H. pulchella), sehr zart und durchsichtig, 1''' lang, auch das Gehäuse durchsichtig. – Zu den Wasser-S., die in süßem Wasser leben und oft an die Oberfläche kommen, um zu athmen, gehören: Die große Teller-S. (Planorbis corneus), schwarz, 6''' lang, mit braunem Gehäuse. Die karinirte Teller-S. (P. carinatus), klein, mit 4 Windungen, in stehenden Wassern. Die große Sumpf-S. (Limnaeus stagnalis), gegen 2'' lang, mit gelblichem Gehäuse von 6–7 Windungen. Die gemeine Sumpf-S. (L. vulgaris), gelblich, 4''' lang, mit 4 Windungen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 105.
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