Simon, St.

[219] Simon, St., der Apostel, wird nur in den Verzeichnissen der Apostel genannt und zwar mit dem Beinamen Eiferer (für das Gesetz). Er soll nachgehends in Aegypten, Nordafrika und Britannien, laut andern in Persien und Babylonien das Evangelium verkündiget haben u. zuletzt gekreuziget worden sein (Gedächtnißtag 28. Oct.) So ungewiß dies alles ist, so gewiß bleibt, daß dieser Apostel häufig mit dem gleichnamigen 2. Bischof von Jerusalem verwechselt wurde. Dieser war ein Sohn des Kleophas, wird bei Matth. 13,55. und Mark. 6,3. unter den »Brüdern (d.h. Verwandten) des Herrn« genannt u. wurde 63 n. Chr. einmüthig zum Bischof erwählt als Nachfolger des Apostels Jakobus. Während der Belagerung und Eroberung Jerusalems durch die Römer hielt er sich zweifelsohne in [219] Pella auf, wohin die Christengemeinde geflüchtet war; zurückgekehrt wurde er unter Trajans Regierung dem Statthalter als Christ und Abkömmling Davids angezeigt, mehre Tage gefoltert u. endlich gekreuziget, laut Eusebius im 120. Jahre seines Lebens, 107 n. Chr. Gedächtnißtag 18. Feb., bei den Griechen 27. April.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 219-220.
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