Unterleib

[563] Unterleib, lat. abdomen, heißt der zwischen dem Zwerchfell und den untern Extremitäten gelegene Theil des menschlichen Körpers, der eine Höhle (die U. s- oder Bauchhöhle) einschließt, in welcher die Verdauungs-, Harn- und Geschlechtsorgane liegen. Der U. läßt sich an seiner vordern Fläche durch zwei wagrecht von der letzten Rippe der rechten zu der der linken Seite, und von einem Hüftbeinrande zum andern gezogene Linien in drei Hauptgegenden theilen, die Oberbauch-, Mittelbauch- und Unterbauchgegend. An der Oberbauchgegend unterscheidet man wieder die mittlere [563] Herzgrube oder Magengegend, und die beiden seitlichen Unterrippengegenden oder Hypochondrien; an der Mittelbauchgegend die mittlere Nabelgegend und zu beiden Seiten zwischen der letzten Rippe und dem Hüftbeinkamm die beiden Hüftgegenden (Flanken); an der Unterbauchgegend in der Mitte die Blasengegend, seitlich die beiden Weichen oder Leistengegenden. An der hintern Fläche des U.s unterscheidet man zu beiden Seiten der Wirbelsäule die Lenden- oder Nierengegenden. – Unter U. s-Krankheiten versteht man gewöhnlich chronische Leiden der Organe des U.s, ferner Störungen im Blutlaufe, besonders des Pfortadersystems u. Verstimmungen der Nervengeflechte des U.s.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 563-564.
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