Uterus

[572] Uterus, lat., Gebärmutter, Fruchthalter, das weibliche Geschlechtsorgan,[572] in welchem das befruchtete Ei zum Fötus ausgebildet wird. Er ist ein platter, flaschenförmiger, muskulöser hohler Körper, zwischen der Harnblase und dem Mastdarm gelegen. Der oberste Theil derselben heißt der Grund, der mittlere der Körper, der untere der Hals, welch er etwas in die Scheide hineinragt und sich daselbst mit dem. äußern Muttermund, als Eingang in den U., endigt. Die Höhle des U. ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet und bildet einen dreieckigen Raum, der oben zu beiden Seiten mit den Muttertrompeten, nach unten durch den Muttermund mit der Scheide in Verbindung steht. Das Gewebe der Wandungen ist dicht, fest und besteht aus Muskelfasern mit Gefäßen u. Nerven, an der äußern Oberfläche vom Bauchfell überzogen. Von den Seiten des U. ziehen sich die runden Mutterbänder, ein rechtes und ein linkes, herab, und gehen durch den Leistenkanal zum Schambein. Zur Zeit der monatlichen Periode vergrößert sich der U., wird lockerer u. blutreicher; in weit höherem Grade ist dies der Fall in der Schwangerschaft, hauptsächlich durch Vergrößerung und Neubildung des Muskelgewebes.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 572-573.
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