Vergolden

[609] Vergolden, das Ueberziehen von Gegenständen mit einer dünnen Goldschichte, was theils zum Schmuck geschieht, theils zum Schutz der Gegenstände gegen die Einwirkung atmosphärischer Einflüsse. Die warme oder Feuervergoldung geschieht durch Auftragen eines Amalgams von Gold und Quecksilber, worauf durch Erhitzen das Quecksilber in Dampfform ausgetrieben wird, während das Gold fest anhängend zurückbleibt. Die kalte Vergoldung geschieht durch Einreiben eines eigens zu bereiteten seinen goldhaltigen Pulvers (Goldzunder) auf dem zu vergoldenden Körper. Eine weitere Art ist die nasse Vergoldung. Die jetzt gewöhnliche, dabei schnellste u. wohlfeilste Methode zu vergolden ist die galvanische Vergoldung, welche noch den Vorzug hat, daß man den Goldüberzug von beliebiger Stärke machen kann. Man bringt den zu vergoldenden Gegenstand in eine Goldauflösung u. verbindet ihn mit dem Leitungsdraht des negativen Pols einer galvanischen Batterie, während man den positiven Leitungsdraht derselben mittelst eines an seinem Ende befestigten dünnen Goldbleches in die Auflösung taucht. – Auch bei der Versilberung wird jetzt die galvanische Methode allein noch angewandt.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 609.
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