Zabarella, Giacomo (Jakob) , geb. 1532 in Padua, 1564 Prof. in Padua, gest. daselbst 1589. = Aristoteliker , teilweise »Averroist«, als Psycholog wesentlich aber »Alexandrist« (s. d.). Die menschliche Seele ist die substantielle Form des Leibes. Der individuelle Intellekt wird unsterblich durch die ...
Zacharias von Mytilene , um 536 Bischof in Mytilene. = Z. bekämpft wie Äneas von Gaza die Lehre von der Ewigkeit der Welt, u. a. Schriften : Ammonios (Dialog). – Aeneas Gaz. et Z. Mityl., De immortal. animae, ed. C. Barth, 1655; ed. Boissonade ...
Zacharias, Otto , geb. 1846 in Leipzig, Prof., Direktor der Biologischen Station in Plön. = Darwinist. Schriften : Zur Entwicklungstheorie, 1876. – Darwin, 1882. – ungelöste Probleme der Naturforschung, 1885. – Katechismus des 1892, u. a.
Zahl : vgl. RIBOT, L'évol. d. id.-génér., 1897.
Zahl ( arithmos , numerus) ist die Heraushebung ( Unterscheidung ) und Zusammenfassung einer gleichartigen Mannigfaltigkeit zur (complexen) Einheit , sie entsteht durch (primäres) Zählen , d.h. durch wiederholte Setzung der Einheit und Verbindung , Synthesis der Einheitssetzungen. Das Zählen ist ein zeitlicher Vorgang, die (fertige ...
Zahl heißt die durch die synthetische Tätigkeit des Bewußtseins hergestellte Zusammenfassung gleichartiger Gegenstände ( Einheiten ) zu einer die Teile und das Ganze ausdrückenden Verbindung . Die Zahl ist nicht die Anschauung oder die Vorstellung oder der Begriff eines empirischen Objektes , und sie ...
Zahl, Gesetz der großen , s. Statistik . Vgl. RÜMELIN, Red. u. Aufs. I, 1 ff.
Zahlbegriff s. Zahl .
Zählen s. Zahl .
Zahlvorstellung s. Zahl .
Zehnder, Ludwig , geb. 1854 in Illnau-Zürich, Prof. in Berlin. = Evolutionist, mechanistischer Standpunkt. Schriften : Mechanik des Weltalls, 1897. – Die Entstehung des Lebens, 1899-1901 (3 Bde.). – Das Leben im Weltall, 1903.
Zeichen : vgl. ROMANES, Entw. d. Geist. beim Mensch. S. 152 ff. (indicative, denotative, connotative, denominative, prädicative Zeichen. HUSSERL, Log. Unt. II, 25 ff.. LIPPS, Leitf. d. Psychol. S. 139 f.. L. DUGAS, Le Psittac. (Wir denken nur in Zeichen).
Zeichen ( sêmeion , signum) ist alles, was und woferne es dazu dient, ein anderes, einen bestimmten Inhalt , anzuzeigen, was für ein anderes steht, auf dieses hin zeigt, verweist. Eine Vorstellung wird zum Zeichen für andere, wenn sie eine Bedeutung (s. d ...
Zeising, Adolf , geb. 1810 in Ballenstedt, Gymnasialprof. in Bernburg, lebte später in Leipzig und München, gest. daselbst 1876. = Z. ist besonders von Hegel beeinflußt. Das Schöne ist das Bild der Welt im Geiste, das Absolute in der Form des Scheines ...
Zeit : Vgl. RIBOT, L'évol. d. id. génér., 1897. L. BUSSE, Philos. I, 79 ff. (Realität der Zeit). LIPPS, Leitf. d. Psychol. S. 83 ff. (Z. = psychologisch eine extensive Verschmelzung, aber qualitativ etwas Neues). »Der Fortgang des psychischen Geschehens überhaupt ...
Zeit ( chronos , tempus) ist die allgemeinste Form unserer Erlebnisse , das Moment der Succession , verbunden mit dem der Dauer (s. d.), des Aufeinanderfolgens, erfaßt an der Identität , Constanz der Ich- Einheit . Sie ist eine Form der Ordnung unserer Erlebnisse . Die objective ...
Zeit , s. Raum, Ewigkeit , unendlich.
I. Ein entsprechendes Wort für diesen Begriff hat überall und immer der Gemeinsprache angehört. Seitdem es Menschen gibt. Es scheint, daß die Tiere von dem Zeitverlaufe und der Zeitdauer, die uns so wohlbekannte Vorstellungen sind, höchstens dunkle Ahnungen haben. Der ...
Zeit, physiologische , ist die Zeit , welche bis zum Auffassen eines Reizes durch die Psyche verstreicht (vgl. HÖFFDING, Psychol. 2 , S. 122 f.).
Zeitanschauung s. Zeit .
Buchempfehlung
Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
270 Seiten, 9.60 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro