Akademie

[29] Akademie (gr. Akadêmeia) heißt zunächst der Hain des Heros Akademos, 6 Stadien von Athen am Kephissos, dann die Schule des Platon (427-347), der dort seine Anhänger um sich versammelte. Die ältere, die erste Akademie (Platon, Speusippos, Xenokrates, Heraklides der Pontiker, Philippos von Opunt, Polemon, Krates, Krantor) war dogmatisch (s. d.), die mittlere, die zweite (Arkesilaos) und die dritte (Karneades) dagegen skeptisch, während die neuere Akademie, die vierte, die des Philon von Larissa, wieder dogmatisch wurde, und endlich die fünfte, die des Antiochos von Askalon, die platonische Philosophie mit der aristotelischen und stoischen verband. In der Renaissancezeit gründete Cosmus von Medici auf Anregung des Georgios Gemistos Plethon aus Konstantinopel (geb. um 1355, gest. 1452 in Florenz), eine platonische Akademie, deren erster Vorsteher Marsilius Ficinus (1433-1499) war. In der Neuzeit sind Akademien zur Förderung der Wissenschaft in vielen Staaten begründet worden.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 29.
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