Erfindung

[185] Erfindung ist diejenige schöpferische Tätigkeit des Menschen, durch die er etwas bis dahin noch nicht Vorhandenes hervorbringt, Entdeckung dagegen nur das Auffinden eines Gegenstandes, welcher bereits vorhanden, aber noch unbekannt war. Erfindungen und Entdeckungen sind ebenso oft Sache des Zufalls (s. d.) als Ergebnis der Forschung und geistreicher Kombination; doch setzen die Erfindungen stets bestimmte neue Bedürfnisse, die einer Zeit erwachsen, voraus, und die Geschichte der Erfindungen, die zugleich die Geschichte der Steigerung der menschlichen Bedürfnisse ist, zeigt eigentümliche Gesetze der Stufenfolge. (F. Reuleaux, Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. 9 Bde. Lpz. 1889 bis 1893. 8. Aufl.)

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 185.
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