Selbstbeherrschung

[561] Selbstbeherrschung nennt man die Fähigkeit, den Willen und das Gemüt schnell durch die Vernunft zu bestimmen. Die Selbstbeherrschung wird nur durch andauernde strenge Selbsterziehung und Einschränkung der Wünsche erworben. Die Triebe, die Neigungen, die Leidenschaften sind eine elementare Kraft, die immer von neuem hervorzubrechen droht. Nur wer sich selbst beherrscht, ist frei: »Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet!« (Goethe, Geheimnisse.) Vgl. Blackie, Selbsterziehung, deutsch von Kirchner. Lpz. 2. Aufl. 1886.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 561.
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