Lignum Citri

Lignum Citri.
Lignum Citri.

[638] Lignum Citri.

Lignum Citri, sive Lignum Jasmini.

frantzösisch, Bois de Citron, oder Bois de Jasmin, oder Bois de chandelle.

teutsch, Citronenholtz, oder Lichtholtz, oder Jasminholtz.

Das ist ein dichtes, schwer und hartziges, gelblichtes oder citronengelbes Holtz, von starcken Geruch, fast wie Citronen, daher ihm auch der Titel worden. Es kommt von einem schönen Baume, der in America, langs an der See hin wächst. Er treibet einen Hauffen lang- und grosse Aeste, welche mit solchen Blättern besetzet sind, die den Lorbeerblättern ähnlich sehen, sind aber viel grösser und gläntzendgrün. Seine Blüten sehen wie die Pomerantzenblüten und riechen wie Jasmin. Darauf folgen kleine, schwartze Früchte, so groß wie Pfefferkörner.

Dieses Holtz wird in grossen, dicken Stücken verführet, deren jedes bis auf zwey tausend Pfund schwer ist. Es wird allerhand gar schöne Tischerarbeit daraus verfertiget; dann, wann es poliret worden, und hat eine Zeitlang an der Luft gelegen, so siehets aus, als wie polirte Cocosnuß. Die Indianer machen Schleusen oder Späne draus, und gebrauchen die, bey Nacht zu leuchten: und dessentwegen ist es auch Lichtholtz betitelt worden. Zur Artzney wirds gar nicht gebraucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 638.
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