Lignum Moluccense

[640] Lignum Moluccense.

Lignum Moluccense, Acostæ.

frantzösisch, Bois des Moluques.

teutsch, Moluccisch Holtz.

Ist Holtz, das von einem zahmen Baume genommen wird, der so groß ist, als ein Quittenstrauch und wächset auf den Inseln Moluccos in America. Sein Laub vergleichet sich den Pappelblättern, und seine Frucht der Haselnuß: doch ist sie um ein gut Theil kleiner, die Schale ist auch viel weicher und von Farbe schwärtzlicht. Dieser Baum wird mit sonderlichem Fleisse in den Gärten gezogen, und die Einwohner halten ihn dermassen unter ihren Augen, daß sie ihn keinen Fremden gerne sehen lassen: sie nennen ihn Panava.

Sein Holtz purgiret: wolte es aber zu viel thun, so darff man nur ein Glaß voll abgesotten Gerstenwasser trincken. Es wird sehr dienlich erachtet dem Gift zu widerstehen, die Bisse von vergiften Thieren zu heilen, ingleichen auch vergiftete Wunden, zu dem viertägigen und beständig anhaltenden Fiebern, zur Colica, zur Wassersucht, zum Gries, zur Harnstrenge, zum Schmertz in den Gelencken, zum Kopfweh auf der einen Seite, zu verhärteter Geschwulst, zu Kröpfen, wider die Würmer, ingleichen Appetit zu machen.

Die dosis ist von vier Gran bis auf einen halben Scrupel, in etwas Brühe: es wird auch äusserlich auf die vergifteten Wunden geleget. In Franckreich ist es trefflich seltsam.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 640.
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