Die Welt geht im Springen

[116] Albert's Arien 1638. I, S.16.


Die Sonne rennt mit Prangen

Durch ihre Frühlingsbahn;

Und lacht mit ihren Wangen

Den runden Weltkreiß an.


Der Himmel kömmt zur Erden,

Erwärmt und macht sie naß;

Drum muß sie schwanger werden,

Gebieret Laub und Gras.


Der Westwind läßt sich hören,

Die Flora seine Braut,

Aus Liebe zu verehren,

Mit Blumen, Gras und Kraut.[116]


Die Vögel kommen nisten,

Aus fremden Ländern her;

Und hängen nach den Lüsten,

Die Schiffe gehn ins Meer.


Der Schäfer hebt zu singen

Von seiner Phillis an;

Die Welt geht wie im Springen,

Es freut sich, was nur kann.


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 116-117.
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