Hessisch

[18] Als ich kam zur Stube rein,

Da ist gut wohnen!

Ich hab so lang draußen gestanden,

Daß Gott erbarm!


Ich seh dies an deinem Hut,

Wie dein Hut tröpflen thut,

Von Regen ist er naß,

Von wegen meinem Schatz.


Ich gieng wohl über Berg und Thal,

Wär mir kein Weg zu schmal,

Zu meinem Schätzchen wollt ich gehn,

Alle Wochen siebenmal.


Dort steht ein schöner Lorbeerbaum,

Der steht schön da,[18]

Und ein schöner Reutersbub,

Der steht mir an.


Herz mich ein wenig, küß mich ein wenig,

Hab mich ein wenig lieb,

Wenns auch regnet oder schneit,

Wenns unser Herz nur erfreut.

Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 18-19.
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