Neapel

[262] ein, wo sie glücklich landete.

Im großen Theater San Carlos, wo sie schon früher Ungeheuern Beifall gefunden hatte, war am Abende ihrer Ankunft der Herzog von C*** das einzige Gespräch aller Logen. Solche Herzoge giebt es übrigens in Neapel genug. Der große König Ludwig von Baiern sagt von ihnen in seinen geistvollen Gedichten:


»Die Dukaten1 und Duken sind hier gewöhnliche Waare,

Aehnlich einander sind sie, beide gering nur an Werth.«


Eine Dame an Rosa's Seite erzählte ihr den Vorfall ohne die mindeste Verlegenheit.

»Dieser Herzog kommt heute Morgens unerwartet früh nach Hause. Unangemeldet tritt er in das Zimmer seiner Gemahlin, und ein Zufälliger Blick in den ihm gegenüberhängenden Spiegel zeigt ihm, wie seine Gattin, im nahegelegenen Boudoir, in den Armen seines Freundes, des Marquis St. M. ruhet. Ohne das geringste Staunen, blicken zu lasten, tritt er, laut sich räuspernd, vor den Spiegel hin, und ajustirt seine Cravatte. So wie er indessen gewahrt, daß sein Nebenbuhler aus einer andern Thüre sich fortgeschlichen hat, tritt er in's Boudoir, und Alles, was er seiner vor Schrecken fast ohnmächtigen Gattin sagt, sind die Worte:

Mais, Madame, de laisser la porte ouverte! Si quelqu'un des domestiques était entré!‹«2[263]

Am andern Morgen erhielt Rosa eine Menge Briefe aus der Heimath, die alle nach Neapel gesendet wurden, um sie dort zu erwarten. Von ihrem lieben Fritz war leider keiner darunter. Der Erbprinz bat sie, so schleunig als möglich zurückzukehren, indem der Fürst seit seiner Rückkehr aus den Bädern an einer unheilbaren Schwermuth leide, deren Grund Niemand kenne; vielleicht möchte es ihr gelingen, sie zu heben.

Mittags 12 Uhr sang sie bei Hofe, Abends im Theater die Vestalin, wo es Lorbeerkränze regnete. Die Nacht brachte sie sehr unruhig zu, und als kaum der Morgen graute, rollte ihr Wagen in nördlicher Richtung aus Neapel.

Es mochte etwa um fünf Uhr Nachmittags seyn, als die liebe Reisende mit ihrem Gefolge durch eine enge Waldschlucht fuhr. Sie ließ die Wagen vorausfahren, und ging, in einem Buche lesend, ganz allein nach.

Plötzlich fällt ein Schuß, dann ein zweiter und dritter, und ein durchdringendes Geschrei um Hülfe schlägt an ihr Ohr. Unbewaffnet konnte sie keine Hülfe bringen; es blieb ihr also kein anderes Mittel, als sich selbst zu retten. Sie sprang daher rasch in's Gebüsch, verlor aber bei dieser schnellen Bewegung das Buch; es ist wohl auch möglich, daß es ihr in der Ueberraschung des Schreckens entfiel. Gleich darauf nahten sich rauhe Männerstimmen.

»Der Teufel soll euch holen, ihr Hunde,« schrie ihnen der Anführer zu, in welchem Rosa mit Entsetzen ihren Feind Antonio erkannte, »daß ihr den Wagen entwischen ließet. Die Rosa saß darin, von der ich euch schon so viel erzählte, das wäre so etwas für meinen Schnabel gewesen. Tausend Dukaten hätte ich euch für diesen Fang gegeben; jetzt aber sollt ihr tausend Flüche haben.«

»Was würde aber deine Gräfin dazu sagen, wenn sie von Ancona zurückkäme?« fragte einer aus der Bande.[264] »Diese verbuhlte, nimmersatte Kröte kommt nicht mehr zurück; ich habe ihr einen Uriasbrief an einen Seeräuber aus Tunis mitgegeben, der in Ancona als türkischer Kaufmann sich mit Menschenhandel beschäftigt, ich bin ebenso froh, sie vom Halse zu haben, als es ihr Mann gewesen seyn mag, als sie mit mir durchging.«

Der Zug war bereits vorüber, als Antonio's Dogge anschlug, und zum Gebüsche sprang, worin Rosa lag.

»Halt, das gibt's etwas,« – rief der Gefürchtete, – und stand vor Rosa, die erbebend vor ihm stand.

»Hab' ich Dich, Elende,« – schrie Antonio zornglühend, – »Du sollst mir auf dieser Welt nichts mehr in den Weg legen. Auf, Kameraden, reißt ihr die Kleider vom Leibe, und kühlet eure Lüste an dieser Göttin des Gesanges!«

Mit rohen Händen rißen sie nach des Herrn Gebote die Kleider vom Leibe der liebenswürdigen Rosa, spottend ihrer Angst, und bald lag sie wie ein nacktes Meisterstück Canova's, mit einer Hand die Augen, mit der andern Eva's Feigenblatt ersetzend, vor den Räubern auf dem Boden.

Schon schickte sich ein häßlicher, bärtiger Kerl an, sie seinen vielseitigen Trieben zu opfern, als Antonio befahl, sie an einen sonderbar gestalteten Baum, in einer Höhe von ungefähr acht Schuhen, der die Form eines Andreaskreuzes hatte, zu binden. Es geschah. Die Bande lagerte sich um sie her, füllte die Becher, leerte sie zur Hälfte auf das Wohl des Teufels, und spritzte den Rest auf ihren Leib, so daß der rothe Wein über die blendend weißen Glieder auf die Erde träufelte.

»Der Braten scheint mir nun hinlänglich in Wein gebeizt zu sein,« – spottete Antonio, – »nehmt ihn jetzt nur herab, und speiset ihn nach Herzenslust!«[265]

Dieß war der entscheidende Augenblick, in welchem nur der Himmel retten konnte; doch nur immer auf Gott vertraut; wo die Roth am größten ist, wird auch seine Hülfe am nächsten seyn.

Zwei Escadronen neapolitanischer Jäger zu Pferde, von welchen jeder hinter sich einen Jäger zu Fuß auf dem Pferde hatte, bestimmt zur Säuberung der ganzen Provinz von dem gefährlichen Räubergesindel, sprengten plötzlich um eine Ecke. Die Räuber rafften ihre Gewehre auf, und flüchteten in die Tiefe des Waldes, die Jäger zu Fuß ihnen nach, während die Reiter nach allen Richtungen hin den Wald umzingelten. Ein wüthendes Gefecht begann; das Gewehrfeuer dauerte wohl eine Stunde lang. Nach und nach verlor es sich in die Ferne.

Da schritt ein schlanker junger Mann, den linken Arm in einer Binde, im rechten einen blutigen Säbel tragend, auf den Baum zu, auf welchem Rosa in einer schmerzhaften Stellung angebunden war, legte sich langsam auf den Rücken nieder, mit dem Kopfe gegen den Stamm des Baumes gewendet, schlug die Augen in die Höhe, und seufzte: »Allgütige Natur, laß mich in deinen schönen Himmel schauen!«

Da erblickte er Rosa, sie ihn; – laut schrie sie auf: »Heiliger Gott! mein Fritz, mein Fritz

»Rosa, meine himmlische Rosa

Ungeachtet seiner Wunde, und des unwiderstehlichen Verlangens einer ewigen Anschauung, gelang es ihm doch, Rosa loszubinden; er war bescheiden genug, den Blick von ihr abzuwenden, bis sie wieder sich angekleidet hatte.

»Auf welche wunderbare Weise hat Dich Gott mir als Rettungsengel gesendet?« fragte Rosa.

»Ich las in Lyon in den öffentlichen Blättern deine Einschiffung zu Gibraltar nach Neapel, als ich eben nach[266] Lissabon eilen wollte, um überall an Deiner Seite für Dein Wohl besorgt zu seyn. Nun eilte ich Dir entgegen. Ich komme eben auf der nächsten Station an, als deine Wagen im Galoppe vor dem Posthause erscheinen. Von Deinem Gefolge vernehme ich dein Schicksal, lasse sogleich die Sturmglocke läuten, wodurch das nahe Streifcommando herbeigerufen wird, und eile mit diesem zu Deiner Rettung herbei.«

»Mein Lebensretter, nimm mit meinem Danke auch meine Hand! Laß mich Dein glückliches Weib werden! Ich bringe Dir Schätze, wie sie keine Königstochter besitzt, und was noch mehr ist: ein reines Herz, einen unentweihten Leib!«

Ob Fritz diesen kühnen Worten glaubte, oder Beweise forderte, welche und wie sie ihm diese gab, darüber wird Rosa's Zusammenkunft mit dem Fürsten nähern Aufschluß geben.

Die Officiere des Streifcommando's erhielten von Rosa ein sehr verbindliches Denksagungsschreiben, und auch, um sich hierin vor den großen Herrn auszuzeichnen, ansehnliche Geschenke; jeder Gemeine einen holländischen Dukaten. Dafür begleiteten die dankbaren Krieger, welche das ganze Raubgesindel zusammengehauen hatten, die Rosa bis an die, noch zwei Meilen entfernte Gränze. An der Seite ihres geliebten Fritz, dem sie über ihr ganzes Leben einen vollkommen befriedigenden Aufschluß gab, fuhr sie so schnell als möglich der theuern Heimath zu.

In dem meinen Lesern bereits bekannten Wallfischbauche saßen wie gewöhnlich um 11 Uhr Mittags die Zechbrüder beisammen, denen Schlichter aus einem so eben erhaltenen Briefe von der italienischen Gränze Rosa's tragisches Ende vorlas, worüber denn die Trinkenden in große Betrübnis geriethen.[267]

Dieß Gerücht wurde durch einen Reisenden verbreitet, der von jener Poststation in Italien gerade in jenem Augenblicke abreiste, als Rosa's Reiseequipage im Galoppe ankam, und den vermeintlichen Tod der Sängerin in ihrer Herzensangst schon als entschieden betrachtete.

Um so größer war die Freude, als bald darauf der Friseur über die Treppe herunterpolterte, und aus vollem Halse schrie: »Die Rosa ist gekommen! Die Rosa ist wieder da!« und dabei triumphirend den Pudermantel schwang, daß er in eine weiße Wolke eingehüllet schien.

Sogleich wurde ein dreifaches Lebehoch getrunken, und Alle stürzten dem Ausgange zu, um die Gefeierte zu sehen, und zu begrüßen.

Vor Rosa's Landhause war die ganze Straße mit jubelnden Menschen bedeckt; in ihren Zimmern wogten die Verehrer, während die Armen Gott dankten, ihre Wohlthäterin wieder zu sehen.

Der Fürst lag schwermüthig in seinem Armstuhle, als Rosa sich zu seinen Füßen warf, und ihn beschwor, den Grund seines Trübsinnes ihr nicht zu verhehlen.

»So wisse denn,« – begann der Fürst seufzend, – »daß ich vor vielen Jahren ein reizendes Mädchen liebte, das sich als Novize in dem Ursuliner-Kloster zu D.....r aufhielt. Die Aebtissin begünstigte unsere heimlichen Zusammenkünste, die jedoch ein, für mich unvergeßlich schmerzliches Ende nahmen. Meine geliebte Cordelia gebar ein Mädchen, und starb am siebenten Tage ihres kurzen Mutterstandes. Ich übergab das Kind einem vermeintlich treuen Diener, mit dem Auftrage, die Erziehung desselben zu besorgen, vor Allem aber für dessen Unterkunft in einer wackern Familie zu sorgen; sollte das Kind sterben, so dürfe er das für dasselbe bestimmte monatliche Erziehungsgeld bis[268] an sein eigenes Ende, neben der ihm selbst bewilligten Pension beziehen.«

»Nach anderthalb Jahren brachte mir dieser Diener das pfarramtliche Zeugniß, daß dieses Kind an den Masern gestorben sey.«

»Nach und nach verlor sich der Schmerz über diesen Verlust. Auf der Jagd kam ich einst in das Haus deiner Pflegeeltern, sah Dich, und war erstaunt über deine Aehnlichkeit mit meiner seligen Cordelia. In dankbarer Rückerinnerung, und gerührt von der Lage deiner Pflegeeltern, sorgte ich für Deine weitere Erziehung.«

»Vor einem halben Jahre starb jener treue Diener, und bat den Priester in der letzten Beichte: er möge mich um Verzeihung in seinem Namen bitten, indem er mich mit der Nachricht meines Kindes getäuscht habe, um die monatliche Summe, die ich bezahlte, für sich behalten zu können. Er habe das Kind dem Musiklehrer Walter gelegt, und die berühmte Sängerin Rosa sey dieses Kind.«

Rosa sank bei diesen Worten, unter einem Strome von Freudenthränen, zu des Fürsten Füßen, umklammerte sie, und rief entzückt aus: »Geliebter, theurer Vater!«

»Weh mir, daß ich Dein Vater bin, liebe Rosa! Mein Gewissen klagt mich der Blutschande an, obgleich ich unwissend dieses Verbrechen auf mich lud.«

»Nein, lieber Vater, Du bist schuldlos, denn wisse: Ich bin eine unberührte Jung frau!«

Man denke sich des Fürsten Erstaunen! Rosa wußte es so einzuleiten, daß die Fürstin mit Beiziehung sachverständiger Weiber zum zweitenmale sich davon überzeugte; denn auch damals war dieß Rosa's Rettungsmittel, als die Spindel'sche Cabale sie vor dem Antritte ihrer jüngsten Kunstreise verderben wollte. Natürlich erfuhr die Fürstin nichts von dem frühern Verhältnisse ihres Gemahles[269] mit Rosa, und brachte ihm diesen Schwermuth heilenden Balsam als eine ganz einfache Neuigkeit, die sich bald in der ganzen Stadt wie ein Lauffeuer verbreitete, und sowohl den Grafen L****, als auch alle Uebrigen, welche so ungeheure Summen für Täuschungen bezahlten, in Verzweiflung setzte. Sie waren jedoch so klug, eine gute Miene zum bösen Spiele zu machen, und verherrlichten bald darauf das Trauungsfest Rosa's, die ihrem lieben Fritz die Hand reichte, und diesen Tag mit großen Wohlthaten und dauernden Stiftungen feierte, mit ihrer Gegenwart. Der ganze Hof nahm daran Theil, und noch an demselben Abende erklärte der Fürst, daß die Doppelvermählung des Erbprinzen mit einer von ihm selbst gewählten, höchst liebenswürdigen Prinzessin aus dem alten Hause B**, und der Erbprinzessin Eleonore mit dem Prinzen Paul, in sechs Wochen gefeiert werden solle.

Mitternacht war längst vorüber, als Fritz mit seiner Rosa in das zauberische Kabinet trat. Er entkleidete sie. Doch wozu Oel ins Feuer gießen? Eine Phantasie, der diese drei Worte nicht genügen, wird auch mit einem ganzen Wörterbuche nicht gesättiget, Rosa legte sich nieder. Eine Minute darauf folgte Fritz, und in der zweiten Minute öffnete sich die Thüre, und herein trat eine hellleuchtende, sechsarmige Girandole in der Hand – Rosa, schritt rasch auf das Bett zu, und rief mit der äußersten Entrüstung: »Ein sauberer Bräutigam, der die Brautnacht in den Armen der Dienerin seiner Braut feiern mag! Ich muß mit Göthe sagen:


Gibt es hier im Hause solche Dirnen,

Die dem Fremden gleich zu Willen sind?«


Neben Fritz lag Fanny, jedoch im anständigen Hauskleide.

Fritz war außer sich. »Ha, schöne Zauberin, das ist[270] dein Werk! Doch länger sollen dich deine geheimen Künste nicht vor der Macht meiner Liebe schützen!«

Fanny sprang lachend hinaus, und nun schlug für Rosa die weibliche Schicksalsstunde. –


»Du bist vollkommen gerechtfertigt,« scherzte Fritz, als er um zehn Uhr Morgens sich mit Rosa zum Frühstück setzte; »aber nun sag mir auch, warum du geheime Künste angewendet hast, und wie?«

»Warum? Weil die Welt nach dem Scheine richtet, und eine Sängerin oder Schauspielerin, die von Männern Besuche annimmt, – und wie könnte man diese vermeiden, ohne sich lächerlich zu machen? – immer die Vermuthung eines vertrauten Umganges gegen sich hat. Steh ich nun einmal im falschen Lichte da, so will ich doch auch einen Nutzen davon haben, ohne diesen mit meiner Ehre zu erkaufen. Hätte ich die Anträge zurückgewiesen, so wären nur Cabalen ohne Ende gespielt worden; die studirtesten Verfolgungen und Kränkungen hätten meinen Muth durch Mangel an Erfolg zu Boden gedrückt, und ich wäre nie so weit in meiner Kunst, vorgeschritten, als es nach dem Urtheile der Kenner geschehen ist. Um aber nicht von Allen und Jeden mit Anträgen gequält zu werden, setzte ich einen bedeutenden Preis fest, und dennoch gelang es mir, ein ungeheures Vermögen zu gewinnen, das mich durch die Leichtigkeit Wohlthaten zu spenden und beglücken zu können, am Meisten erfreute.«

»Aber wie hast du es denn gemacht, deine Anbeter so förmlich zu täuschen?«

»Fanny und Betty habe ich zur Uebernahme meiner Rolle förmlich gemiethet; sie haben sich viel erworben und, können mit den Zuschüssen, die ich ihnen zu geben gedenke, noch recht artige Männer finden. Meine Gesellschaftsfräulein[271] waren jedoch stets zu ehrbar, wie ich selbst; ich habe ihnen eine reiche Aussteuer zugedacht. Alle vier, so gern ich sie in meiner Umgebung sehe, müssen in kurzer Zeit mein Haus verlassen, damit mein lieber Fritz, der ein erklärter Griechenfreund ist, zu keinen türkischen Gesinnungen verleitet werden möge.«

»Aber das Wie bist du mir noch immer schuldig, schönes Schätzchen!«

»Das Wie, liebes Fritzchen, hat mich nicht blos reich gemacht, sondern mir auch in Madrid das Leben gerettet. Nun höre und sieh! Diese –«


In diesem Augenblicke bringt der Briefträger einen Brief von meinem Herrn Verleger, dem Buchhändler Friedrich Franckh von Stuttgart. Es ist eine kurze Antwort, aber weil er mir sonst gewöhnlich gar keine schickt, so bin ich auch mit dieser zufrieden. Sie lautet:


»Euer Wohlgeboren


Hab' ich zu eröffnen, daß Sie die Erklärung von Rosa's Zauberbette erst in dem Werke: ›Rosa's Gardinenseufzer, nachgehaucht von Friedrich Wilhelm Bruckbräu,‹ das nach jenem Nachtrage unverzüglich in meinem Verlage erscheinen soll, gefälligst mittheilen wollen.

Nach diesem konstitutionellen Buchhändler-Veto bleibt mir kein anderer Ausweg offen, als meine geneigten Leser und schönen Leserinnen auf das eben genannte Werk zu vertrösten, wenn ihnen Herr Schlichter, der Alles weiß und Alles erfährt, nicht früher Aufschluß geben kann; möge ihnen vorläufig dieß zur Beruhigung dienen, daß in dieser Geschichte, mit Wieland zu sprechen: ›jeder Topf seinen Deckel gefunden habe.‹«


Ende des zweiten Bandes.

Fußnoten

1 Ein ducato neapolitano beträgt 2 Gulden rheinisch.


2 Aber, Frau! die Thüre offen zu lassen?! Wenn nun ein Bedienter hereingetreten wäre!


Quelle:
Friedrich Wilhelm Bruckbräu: Mittheilungen aus den geheimen Memoiren einer deutschen Sängerin. Zwei Theile, Band 2, Stuttgart 1829.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Meyer, Conrad Ferdinand

Gustav Adolfs Page

Gustav Adolfs Page

Im Dreißigjährigen Krieg bejubeln die deutschen Protestanten den Schwedenkönig Gustav Adolf. Leubelfing schwärmt geradezu für ihn und schafft es endlich, als Page in seine persönlichen Dienste zu treten. Was niemand ahnt: sie ist ein Mädchen.

42 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon