Krischan mit der Piepe

Krischan mit der Piepe

[316] De Vader seggt: »Eck mot nu gahn!

Krischan! lat de Piepen stahn!«


Krischan mit der Piepe

Kum awer geiht he ut der Doer,

Krigt Krischan all de Piepen her.
[316]

Krischan mit der Piepe

Min Krischan steckt ok gar nich fuul

De Smoekepiepen in dat Muul,


Krischan mit der Piepe

He smoekt! – Wat, Deuker, is denn dat?!

Mi dücht, dar achter rögt sick wat.
[317]

Krischan mit der Piepe

De Stock is mit den Schirm in Gange,

De Aben danzet mit der Tange.


Krischan mit der Piepe

[318] De Slaprock danzt mit den Stohl, juheh!

Un de Disch mit den olen Kanapeh.
[319]

Krischan mit der Piepe

Up eenmal – puff! – do werd et dunkel:

Dat is de ole Runkelmunkel!


Krischan mit der Piepe

[320] Un – puff! – kummt no'n Keerel an:

Dat ist de swarte Morian.
[321]

Krischan mit der Piepe

Se danzet un springet un dreihet sick,

Den Krischan werd so wunderlick.


Krischan mit der Piepe

[322] Se danzet, dildi, se trampelt, schrum schrum!

Wupp! dreiht sick de ganze Stube um!
[323]

Krischan mit der Piepe

Jüst tret de Moder in de Doer,

De Krischan ligt ganz krumm und quer.


Krischan mit der Piepe

[324] He ligt to Bed; de Keerels winkt,

Als Moder swarten Kaffe bringt.
[325]

Krischan mit der Piepe

He drinkt den swarten Kaffe ut,

Dat deiht min lewen Krischan gut.


Krischan mit der Piepe

[326] Un Vader sitt dabi un lacht

Un seggt: »Dat heb eck lange dacht!


Ja ja, min Jung! so mot et gahn!

Krischan, lat de Piepe stahn!!«
[327]

Quelle:
Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 1, Hamburg 1959, S. 316-328.
Lizenz:

Buchempfehlung

Aristophanes

Die Vögel. (Orinthes)

Die Vögel. (Orinthes)

Zwei weise Athener sind die Streitsucht in ihrer Stadt leid und wollen sich von einem Wiedehopf den Weg in die Emigration zu einem friedlichen Ort weisen lassen, doch keiner der Vorschläge findet ihr Gefallen. So entsteht die Idee eines Vogelstaates zwischen der Menschenwelt und dem Reich der Götter. Uraufgeführt während der Dionysien des Jahres 414 v. Chr. gelten »Die Vögel« aufgrund ihrer Geschlossenheit und der konsequenten Konzentration auf das Motiv der Suche nach einer besseren als dieser Welt als das kompositorisch herausragende Werk des attischen Komikers. »Eulen nach Athen tragen« und »Wolkenkuckucksheim« sind heute noch geläufige Redewendungen aus Aristophanes' Vögeln.

78 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon