[512] »Heut' werden s' schauen. Alles echt und sitzt famos.«
[512] »Ah, da schaut's her, den Ritter; aber der is schön!«
»Der verflixte Harnisch, wenn er nur net so drucket!«
[513] Erholung im Seitenkabinett.
Ritterliche Großmut, welche sich zwei plebejische Masken sehr zu Nutze machen.
[514] Die Kerls werden unverschämt.
Es kommt zum Kampfe.
[515] Der plebejischen Taktik gegenüber erweist sich der Harnisch in mancher Hinsicht als unzulänglich.
Amorette (sich demaskierend): »Ich erlaube mir, Ihnen bei dieser Gelegenheit Ihre Schneiderrechnung zu überreichen.«
[516] Unser schöner Ritter gewinnt eine Droschke, wobei er nachdrücklichst unterstützt wird.
»Kreuz Dunnerwetter, wenn ich nur die verfluchte Schnalle aufbrächt'; ich kann mich ja doch nicht mit dem Harnisch ins Bett legen!«
[517] »Das wird eine schöne Nacht werden mit dem kalten, harten, engen, eisernen Bettjankerl!«
»Kracks, da haben wir's!«
[518] »Ja, gnä' Herr, was haben denn Sie heut' nacht angefangen?!«
»O liebe Moni, helfen S' mir doch um Gottes willen, daß ich das Ding vom Leib krieg'!«
[519] »Malefizgelump, marsch!«
Schmerzliche Vergißmeinnicht!
[520] »Nie und nimmermehr!!«
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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