Neuntes Kapitel

Neuntes Kapitel

[253] 's war Heidelberg, das sich erwählten

Als Freudenort die Neuvermählten. –
[253]

Wie lieblich wandelt man zu zwei'n

Das Schloß hinauf im Sonnenschein.


Neuntes Kapitel

Neuntes Kapitel

»Ach, sieh nur mal, geliebter Schorsch,

Hier diese Trümmer alt und morsch!«


»Ja!« – sprach er – »Aber diese Hitze!

Und fühle nur mal, wie ich schwitze!«


Neuntes Kapitel

Ruinen machen vielen Spaß. –


Neuntes Kapitel

Neuntes Kapitel

Neuntes Kapitel

[254] Auch sieht man gern das große Faß.

Und – alle Ehrfurcht! – muß ich sagen.

Alsbald, so sitzt man froh im Wagen

Und sieht das Panorama schnelle

Vorüberziehn bis zum Hotelle;


Neuntes Kapitel

Denn Spargel, Schinken, Koteletts

Sind doch mitunter auch was Netts.
[255]

Neuntes Kapitel

»Pist! Kellner! Stell'n Sie eine kalt!

Und, Kellner! aber möglichst bald!«


Neuntes Kapitel

Der Kellner hört des Fremden Wort.

Es saust der Frack. Schon eilt er fort.


Neuntes Kapitel

Wie lieb und luftig perlt die Blase

Der Witwe Klicko in dem Glase. –


Neuntes Kapitel

[256] Gelobt seist du vieltausendmal!

Helene blättert im Journal.


Neuntes Kapitel

»Pist! Kellner! Noch einmal so eine!« –

– Helenen ihre Uhr ist neune. –


Neuntes Kapitel

Der Kellner hört des Fremden Wort.

Es saust der Frack. Schon eilt er fort.
[257]

Wie lieb und luftig perlt die Blase

Der Witwe Klicko in dem Glase.


Neuntes Kapitel

»Pist! Kellner! Noch so was von den!« –

– Helenen ihre Uhr ist zehn. –


Neuntes Kapitel

Schon eilt der Kellner emsig fort. –

Helene spricht ein ernstes Wort. –


Neuntes Kapitel

[258] Der Kellner leuchtet auf der Stiegen.

Der fremde Herr ist voll Vergnügen.


Neuntes Kapitel

Neuntes Kapitel

Pitsch! – Siehe da! Er löscht das Licht.


Neuntes Kapitel

Plumps! liegt er da und rührt sich nicht.
[259]

Quelle:
Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 2, Hamburg 1959, S. 253-260.
Lizenz:
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