Gehe auf ebenen Wegen, wo nur Nachtigallen sich streiten

[251] Im Parke leuchten die gelben und roten Tulpenbeete,

Und der Springbrunnen springt wie eine helle Rakete.

Der rosige Pfirsichbaum blüht an den alten Terrassen,

Steinfiguren stehen dort, die sich an den Händen fassen.

Ich gehe den Lauben nach und besuche den Finken,

Sehe die Blütenbäume gleich silbernen Leuchtern blinken,

Atme die Lässigkeit, die alle Blüten verbreiten;

Gehe auf ebenen Wegen, wo nur Nachtigallen sich streiten,

Und atme die Liebesluft der Frühlinge aller Zeiten.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 251.
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