IV
EINKLÄNGE

[16] Aus der natur belebten tempelbaun

Oft unverständlich wirre worte weichen ·

Dort geht der mensch durch einen wald von zeichen

Die mit vertrauten blicken ihn beschaun.


Wie lange echo fern zusammenrauschen

In tiefer finsterer geselligkeit ·

Weit wie die nacht und wie die helligkeit

Parfüme farben töne rede tauschen.


Parfüme gibt es frisch wie kinderwangen

Süss wie hoboen grün wie eine alm –

Und andre die verderbt und siegreich prangen


Mit einem hauch von unbegrenzten dingen ·

Wie ambra moschus und geweihter qualm

Die die verzückung unsrer seelen singen.

Quelle:
George, Stefan: Baudelaire. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 13/14, Berlin 1930, S. 16-17.
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