[Die silberbüschel die das gras verbrämen]

[38] Die silberbüschel die das gras verbrämen

Und eine tageskerze die uns nickt

Erkennen uns und forschen ob wir kämen

Von einem gütigeren stern geschickt.


Die reiser streichen über unsre scheitel ·

Lasst sie vereinen was die furcht noch trennt

Und alle frage sei der lippe eitel

Die brennend einer fremden sich bekennt!


Nun sorgen wir dass uns kein los mehr dräue

Wenn eins des andren heisses leben trinkt

Und schauen einig in die sommerbläue

Die freundlich uns aus heller welle winkt.

Quelle:
Stefan George: Das Jahr der Seele. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 4, Berlin 1928, S. 38-39.
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