AN MENIPPA

[33] Menippa! wenn auch deines auges sich bewusster glanz

Wie früher noch mich lockt: verstreichen liessest du die frist

Wo du mich hättest lenken können einem kinde gleich

Wo jedes deiner worte mir ein süsser hauch gedäucht

Und jeder deiner mäkel nur ein frischer reiz · mir gilt

Nun vor der deinen die gebärde jener tänzerin ·

Kein wunderding erscheint mir mehr die narbe deines kinns

Und wenig bin ich in gefahr an deiner seite ob

Du auch bei unsrem gange unter dunklen uferbäumen

Den sklaven fortbefohlen der vor uns die fackel trug.

Quelle:
Stefan George: Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 3, Berlin 1930, S. 33-34.
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