AN MENIPPA

[34] Die lämmer für den dienst der götter seien rein von flecken.

Das andre weisst du: dass die schar der müssigen und eitlen

Zerstiebt vor deiner zunge schärfe · meinen geist zu wetzen

Nur deiner taugt · ich jüngst vor dir gestockt · dein haar verglichen

Mit dem der fürstin das berühmt nun unter sternen flimmert.

Doch seh ich dich im staub und regen unsrer tage schreiten

(Nicht unterschieden von gespielen die du doch verachtest)

Und zwang und sorge wäre dir davor dich zu bewahren.

Du kannst mir nimmer – wohl begreif ich deinen wirren vorwurf –

Der hehren seherin begeisterte verkündung werden

Noch in den heiligen gebüschen das beredte rauschen.

Quelle:
Stefan George: Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 3, Berlin 1930, S. 34-35.
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