II

[18] Ich ahne hinter leisem geraun

In feinem umriss alte stimmen

Und in dem tönevollen glimmen ·

Bleiches lieb · ein neues morgengraun.


Herz und seele – in wahnesschleiern –

Sind nur noch ein zwiefach gesicht

Wo zitternd durch trübes licht

Das liedchen dringt von allen leiern.


O stürben wir sacht so dahin!

Lass jahr und tag im gegaukel

Beängstigtes lieb! nur entfliehn –

O sterben auf dieser schaukel.

Quelle:
George, Stefan: Zeitgenössische Dichter. Übertragungen, Zweiter Teil, Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 16, Berlin 1929, S. 18-19.
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