Nachtlied

[143] Quellende, schwellende Nacht,

Voll von Lichtern und Sternen:

In den ewigen Fernen,

Sage, was ist da erwacht!


Herz in der Brust wird beengt,

Steigendes, neigendes Leben,

Riesenhaft fühle ich's weben,

Welches das meine verdrängt.


Schlaf, da nahst du dich leis,

Wie dem Kinde die Amme,

Und um die dürftige Flamme

Ziehst du den schützenden Kreis.


Quelle:
Friedrich Hebbel: Sämtliche Werke. 1. Abteilung: Werke, Berlin [1911 ff], S. 143.
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