Guter Rath

[63] Wenn dich Menschen kränken

Durch Verrath und Trug,

Sollst du fromm gedenken,

Was dein Herr ertrug.


Kommen trübe Tage,

Sieh allein auf Ihn;

Friedlich ohne Klage

Geh durch Dornen hin.


Wird dir's immer trüber,

Nagt dich inn'rer Schmerz:

Hab' Ihn immer lieber,

Drück' Ihn fest an's Herz.
[64]

Machen deine Sünden

Dir das Leben schwer:

Suche Ihn zu finden;

O, Er liebt dich sehr.


Quält dich heimlich Sehnen,

Unverstandnes Weh;

Sprich zu Ihm mit Thränen:

Herr, Dein Will' gescheh'.


Berlin, 1817.


Quelle:
Louise Hensel: Lieder. Paderborn 41879, S. 63-65.
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