Einem, der vorübergeht

[120] Du hast mich an Dinge gemahnet,

Die heimlich in mir sind,

Du warst für die Saiten der Seele

Der nächtige flüsternde Wind


Und wie das rätselhafte,

Das Rufen der atmenden Nacht,

Wenn draußen die Wolken gleiten

Und man aus dem Traum erwacht,


Zu blauer weicher Weite

Die enge Nähe schwillt,

Durch Zweige vor dem Monde

Ein leises Zittern quillt.

Quelle:
Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Band 1: Gedichte, Dramen, Frankfurt a.M. 1979, S. 120-121.
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