40. Hundposttag

[1160] Das mörderische Duell – Rettung der Duelle – Gefängnisse als Tempel betrachtet – Hiobsklagen des Pfarrers – Sagen meiner biographischen Vorzeit, Kartoffelnstecken


Indem ich in den 40sten Tag mit der Anmerkung einschreiten will: »Die Historie des Duells ist noch voll Banal-Chiffern und ein wahrer unbezifferter Generalbaß« – langt ein Stück vom 43sten an und beziffert den Baß oder punktiert die hebräischen Konsonanten. Diesem jungen Vorlauf aus dem 43sten Kapitel hat man es zu danken, daß ich die Schuß-Historie mit froherem Mut erzählen kann.

Man wird es nicht erraten, wer über Klotildens Verlobung am meisten aufkochte – der Evangelist nämlich. Ihn verdroß die kühne Treulosigkeit des Kammerherrn, über dessen Höflichkeit er bisher durch Grobheit regiert hatte, darum so sehr, weil eine menschliche Mixtur von Kraftlosigkeit und Schmeichelei, wie Le Baut, uns unsäglich erbittert, wenn sie von Schmeicheleien zu Beleidigungen übergeht. Noch mehr hetzte ihn, der Flamin aufhetzte, die Witwe des Kammerherrn auf und schürte in sein Elementarfeuer sanftes Öl und einige Zündruten nach; sie haßte Klotilden, weil diese geliebt wurde, und unsern Helden, weil er nicht, wie der Evangelist, die Stiefmutter über die Stieftochter erhob. Eine Frau, die für einen Mann in den Tod gegangen ist, d.h. in einen kurzen Schlaf (welches der Tod für Fromme ist), nämlich in eine Ohnmacht – wie eben die Frau Witwe im 8ten Posttage –, darf schon diesen Mann hassen, wenn er sich nicht lieben lässet. Der Evangelist, der bisher Klotildens und Viktors Liebe nur für die zufällige Galanterie einer Minute gehalten und der die flüchtige Verbindung mit seiner Schwester Joachime auch für keine längere angesehen hatte, war teufelstoll über den Fehlschuß im ersten Falle und über den Königschuß im zweiten; und er beschloß, sich und seine Schwester, die er mehr als seinen Vater liebte, an jedem zu rächen.

Joachime war noch dazu bitter gegen Viktor erzürnt, da sie[1160] sich und ihre Liebe zum bloßen Deckmantel der seinigen gegen Klotilden bisher gemißbraucht glaubte. Ich habe oben berichtet, daß Matthieu nach dem Besuche Eymanns den seinen bei Flamin machte. Als ihm der Rat die Unterredung mit dem Pfarrer und seinen Haupteid eröffnet hatte: faßte sich Matz und wälzete viel auf den Kammerherrn: »dieser sei ein kleiner Filou und ein großer Hofmann – er habe vielleicht mehr als der Liebhaber Klotildens Badreise nach Maienthal vermittelt – er, und nicht so sehr Viktor, suche aus der Tochter ein Nachtgarn des fürstlichen Herzens und einen gradus ad Parnassum des Hofes zu machen.« Flamin war ordentlich froh, daß seine Rachbegierde noch einen andern Gegenstand bekam als den, dessen Fehde er seinem Vater abgeschworen hatte. Indessen verbarg er dem Rate (um unparteiisch zu sein) doch nicht, daß der Apotheker überall aus Erbitterung gegen Sebastian aussagte, dieser habe den Plan dieser Heirat als eines Erhöh-Mittels bloß von ihm, von Zeuseln. Flamin griff bei solchen Knochenzersplitterungen der Brust nur zur Stahlkur des Degens, zum Bleiwasser der Kugeln und zum Brenneisen des Säbels; und da ihn das Duell mit dem adeligen Viktor verwöhnt hatte, wollt' ers in der ersten Hitze dem Dreiknöpfler Le Baut auch vorschlagen, als Matz den turnierunfähigen Roturier auslachte. Flamin vermaledeite in vergeblichem Grimm seinen Ahnen-Defekt, der ihn hinderte, sich erschießen zu lassen von einem Ahnen-Begüterten; ja er wäre – da er schnell anglühte und doch langsam erkaltete – fähig gewesen, bloß eines adeligen Schimpfwortes wegen (wie schon einmal einer tat) Soldat zu werden, dann Offizier und Edelmann, bloß um nachher den stift- und schußfähigen Injurianten vor seine Pistolenmündung zu laden.

Aber der treue Matthieu – dessen fleckige Seele sich vor jedem anders drehte, der Sonne gleich, die nach Ferguson sich ihrer Flecken wegen um sich wendet, um allen Planeten gleiches Licht zu schenken – wußte zu raten; er sagte, er wolle in seinem eignen Namen den Kammerherrn fodern, und zwar auf ein vermummtes Duell, und dann könne in der Verkappung Flamin seine Rolle nehmen, indes er selber unter dem Namen des dritten Engländers dabei wäre und die zwei andern als Sekundanten.[1161]

Flamin wurde durch Schnelligkeit übermannt; aber nun fehlte es wieder an etwas, das noch weniger als der Adel zu einem Fechterspiel zu entraten ist – an einer guten ordentlichen Beleidigung. Matthieu war zwar mit Vergnügen bereit, dem Manne eine anzutun, die zu einem Duelle hinlänglich befugte; aber der Mann mit dem kammerherrlichen Dietrich ließ befahren, er werde sie vergeben – und niemand käme zum Schuß. – Recht glücklicherweise entsann sich der Evangelist, daß er ja selber schon eine von ihm erhalten habe, die er nur nützlich und redlich zu verwenden brauche: »Le Baut hab' ihm ja vor drei Jahren die Tochter so gut wie versprochen; und so gleichgültig dieser Meineid an sich sei, so behalt' er doch als Vorwand zur Züchtigung für einen größern Fehler seinen guten Wert.«... So nimmt auf einer schmutzigen Zunge die Wahrheit die Gestalt der Lüge an, sobald sich die Lüge nicht in die der Wahrheit kleiden kann. Und Flamin ahnete nicht, daß sein angeblicher Brautführer nichts sei als sein wahrer sabinischer Räuber derselben.

Ich bin in Angst, man denke, daß Matthieu einem Kammerherrn, zumal einem, bei dem Versprechen und Halten die weitläuftigsten Vettern waren, die Machtvollkommenheit zu lügen mehr abspreche als einem Hofjunker, und daß er vergesse, wie man überhaupt über den Strom des Hofs und Lebens wie über jeden physischen nie gerade hinübergelange, sondern die Quere und schief. Aber der Schlimme verachtet den Schlimmen noch mehr, als er den Guten hasset. Noch dazu handelte er so nicht bloß aus Leidenschaft, sondern auch aus Vernunft: wurde Flamin totgemacht, so mußte er von Agnola, die jetzt immer mehr die Fürstin des Fürsten wurde, und für die natürlicherweise ein Nachflor von Jenners und des Lords vorigen Sämereien ein Distel – Gehege war, das Schießgeld und Meßgeschenk empfangen und eine höhere Stelle auf der Meritentafel des Hofs; – ferner konnte dann der Lord nicht mehr zum Tor hereinrollen und hinterbringen: »Ew. Durchlaucht Sohn ist zu haben und am Leben.« – Wurde der Kammerherr erlegt, so wars auch nicht zu verachten; dieser vorige Kostgänger und Prezist der fürstlichen Krone war doch zum Teufel, und der Lord mußte sich wenigstens schämen,[1162] durch sein Schweigen den Regierrat in das mörderische Verhältnis mit einem Manne verflochten zu haben, dem er in jedem Falle öffentlich die Verehrung eines Sohnes abzutragen hatte. Matthieu konnte nicht verlieren – noch dazu konnte er seine Wissenschaft um Flamins Abkunft verstecken oder aufdecken, wie es etwa not tat.

Da gar die Engländer die Sekundanten sein konnten: so sagte Flamin Ja; aber Le Baut sagte Nein, als er das Manifest und Krieginstrument von Matzen erhielt; des Todes war er fast schon über ein Todes-Rezept ohne das Ingredienz der Kugel. Ich werde einen Hofmann nie so verkleinern, daß ich vorgebe, er lehne einen solchen Kartoffelnkrieg aus Tugend ab oder aus Feigherzigkeit – solche Menschen zittern gewiß nicht vor dem Tode, sondern bloß vor einer Ungnade –; aber eben die letzte, die Le Baut vom Minister und Fürsten besorgte, schreckte ihn ab. Er hielt daher auf feinem Papier und mit feinen Wendungen, die den Streusand überschimmerten, Matzen die vorige Freundschaft vor und verbindliche Abmahnungen von diesem auffallenden »Gozsurthel« und erklärte sich überhaupt bereitwillig, gern alles zu leisten, was seine Ehre – beleidigte, falls er nur nicht durch das Lusttreffen gegen das Duellmandat verstoßen müßte. Aber er mußte – Matthieu schrieb zurück, er verbürge sich für das Geheimnis so wie für das Schweigen der Sekundanten, und er schlage ihm zum Überfluß vor, sich einander in der Nacht und in Masken die Drachen- Pechkugeln zu insinnieren; »übrigens bleib' er auch in Zukunft sein Freund und besuch' ihn, denn nur die Ehre fodere ihm diesen Schritt ab.«... Und dem Kammerherrn auch; – denn diese Leute verschlucken wohl große, aber nicht kleine Beleidigungen, so wie die von tollen Hunden Gebissenen zwar feste Sachen, aber keine flüssigen hinunterbringen – und damit ist in meinen Augen ein Hofmann wie Le Baut genugsam entschuldigt, wenn er sich stellt, als wär' er ein redlicher Mann oder als ginge er von denen sehr ab, die das ganze Jahr ihre Ehre zum Pfand einsetzen und das Pfand – wie Reichspfandschaften oder wie lebendige Pfänder der Liebe – nie einlösen.

Auf den Abend, wo Viktor in Maienthal trauernd eintraf, war[1163] alles festgesetzt – das Kriegstheater war zwischen St. Lüne und der Stadt.


Extrablatt zur Rettung der Duelle


Ich glaube, der Staat begünstigt die Duelle, um der Vermehrung des Adels Grenzen zu stecken, wie eben darum Titus die Juden einander fodern ließ. Da in Kanzleien immerfort Edelleute gemacht werden, aber keine Bürgerliche – da noch dazu allemal ein Bürgerlicher darangewendet und eingerissen werden muß, eh' die Reichskanzlei einen Edelmann auf seiner Baustätte aufführen kann – da die stehenden Armeen und die Krönungen zugleich zunehmen und folglich die Bauten Adeliger mit: so würde der Staat sicher eher zu viel als zu wenig Edelleute (wie doch nicht ist) besitzen, wäre ihnen nicht gegenseitiges Erschießen oder Erstechen verstattet. In Rücksicht der kleinen Fürsten, die in der Kanzlei – Bäckerei gemacht werden, wäre weiter nichts zu wünschen, als daß zugleich auch Untertanen – ein oder ein paar Rudel mit jedem Fürsten – mit abfielen von der Drehscheibe; so wie ich überhaupt auch nicht weiß, warum die Reichskanzlei nur Poeten machen will, da sie doch ebensogut Geschichtschreiber, Publizisten, Biographen, Rezensenten von ihrer Salpeterwand abkratzen könnte. – Man wende mir nicht ein, am Hofe schieße man sich selten; hier hat die Natur selber auf eine andere Art wohltätige Grenzen der Hofleute gesteckt, etwan so wie bei den Hamstern, bei denen Bechstein die weise Absicht ihrer Entvölkerung darin findet, daß sie, so boshaft bissig sie auch sonst das Ihrige verfechten, gleichwohl ihre Brut nicht zum Ihrigen rechnen, sondern sie gern fahren lassen. Auch dürfte Doktor Fenk mehr Recht haben, der ihre Partei nimmt und sagt, er gebe zu, sie nützten nichts den wichtigern Gliedern des Staats, dem Lehr-, dem Bauernstande etc., aber doch viel den kleinern unnützen Gliedern, den Meßhelfern des Magens und des Luxus, den Mätressen, der Lakaienschaft etc., und ein Unparteiischer müsse sie mit den Brennnesseln vergleichen, auf denen sich, da sie für Menschen und große Tiere wenig Nutzen haben, die meisten Insekten beköstigen.


Ende dieses rettenden Extrablattes[1164]

Flamins Seele arbeitete sich den ganzen Tag in Bildern der Rache ab. In einem solchen Sieden des Bluts wurden ihm moralische Leberflecken zu Beinschwarz, die Druckfehler des Staats kamen ihm wie Donatschnitzer vor, die peccata splendida des Regierkollegiums wie schwarze Laster. Heute sah er noch dazu den Fürsten immer vor Augen, den er in den Klubs der Drillinge und noch mehr in Hinsicht auf Klotilden tödlich haßte. Er verschmähte das belastete Leben, und in dieser Hitze, worin alle Materien seines Innern in einem einzigen Fluß zerlassen waren, suchte die innere Lava einen Ausbruch in irgendeinem Wagstück. Seine heutige Ergrimmung war am Ende eine Tochter der Tugend, aber die Tochter wuchs der Mutter über den Kopf. Die Drillinge, die, obwohl nicht mit der Zunge, doch mit dem Kopfe so wild waren wie er, zündeten gar den ganzen Schwaden seiner vollen Seele an.

Endlich ritten nachts die zwei Sekundanten und Flamin und der in den dritten Engländer verlarvte Matthieu auf den Schießplatz hinaus. Flamin kämpfte entflammt mit seinem aufsteigenden dampfenden Hengst. Später trug in Kurbetten ein Schimmel den Kammerherrn daher. Stumm misset man die Mord- und Schußweite und tauschet das Geschoß. Flamin als Beleidigter bricht zuerst wie ein Sturm gegen den andern los; und auf dem schnaubenden Pferde und im Zittern des Grimms schießet er seine Kugel über das fremde – Leben hinaus. Der Kammerherr feuerte absichtlich und offenbar weit vor dem Gegner vorbei, weil die Niederlage des (vermeintlichen) Matthieu sein ganzes Hofglück mit niedergeschlagen hätte. Matthieu, bei aller Schlauheit zu jähzornig und zu kraftvoll, schon unter den Zurüstungen des Gefechtes schäumend und noch mehr ergrimmt über das Verfehlen seines Wechsel-Ziels und zu stolz, um sich vor den Engländern mit dem Geschenk seines Lebens unter einem fremden Namen und von einem so verächtlichen Widerpart beschämen zu lassen, stieß seine eigene Maske herab und Flamins seine dazu und ritt kalt auf den Kammerherrn zu und sagte, um ihn durch die Entdeckung seines ahnenlosen Gegners zu demütigen: »Sie haben sich im Stande geirrt – aber jetzt schießen wir uns.«... Le Baut stotterte verwirrt[1165] und beleidigt – aber Matthieu drängte sein Pferd zurück – stand schrie – schoß mit versteinertem Arme und traf und zerstörte tödlich das kahle Leben des armen Le Baut... Blitzschnell sagte er allen: »Zum Grafen O!« und trabte – mit dem Bewußtsein der frühen, leichten Vergebung von seiten des Fürstenpaars und der Witwe – über die Grenze hinüber nach Kussewitz.

Flamin wurde ein Eisberg – dann ein Vulkan – dann eine wilde Flamme – dann ergriff er die Hände der Briten und sagte: »Ich, bloß ich habe den hier getötet. Mein Freund hätte nichts mit ihm gehabt. Aber da er für mich gesündigt hat: so ists Pflicht, daß ich für ihn büße. – Ich will sterben; ich gebe mich bei den Richtern für den Mörder aus, damit ich hingerichtet werde – und ihr müsset wie ich aussagen.« – Aber er entdeckte ihnen jetzt einen viel höhern Antrieb zu seiner kühnen Lüge: »Wenn ich sterbe,« sagt' er immer glühender, »so müssen sie mich auf dem Richtplatz sagen lassen, was ich will. Da will ich Flammen unter das Volk werfen, die den Thron einäschern sollen. Ich will sagen: seht, hier neben dem Richtschwert bin ich so fest und froh wie ihr, und ich habe doch nur einen Nichtswürdigen aus der Welt geworfen. Ihr könntet Blutigel, Wölfe und Schlangen und einen Lämmergeier zugleich fangen und einsperren – ihr könntet ein Leben voll Freiheit erbeuten, oder einen Tod voll Ruhm. Sind denn die tausend aufgerissenen Augen um mich alle starblind, die Arme alle gelähmt, daß keiner den langen Blutigel sehen und wegschleudern will, der über euch alle hinkriecht und dem der Schwanz abgeschnitten ist, damit wieder der Hofstaat und die Kollegien hinten daran saugen? Seht, ich war sonst mit dabei und sah, wie man euch schindet – und die Herren vom Hofe haben eure Häute an. Seht einmal in die Stadt: gehören die Paläste euch, oder die Hundshütten? Die langen Gärten, in denen sie zur Lust herumgehen, oder die steinigen Äcker, in denen ihr euch totbücken müsset? Ihr arbeitet wohl, aber ihr habt nichts, ihr seid nichts, ihr werdet nichts – hingegen der faulenzende tote Kammerherr da neben mir«... Niemand lächelte; aber er kam zu sich. Die Drillinge, für die der Körper und die Zeit und der Thron eine Brandmauer oder ein Ofenschirm ihrer in sich selber zurückbrennenden Freiheitlohe[1166] war, gelobten ihm gebundene Zungen, feste Herzen und tätige Hände; doch waren sie schweigend entschlossen, ihn nach der sprühenden Rede mit ihrem Blute zu retten und seine Unschuld zu enthüllen. Eine Folge dieses Freiheit-Dithyrambus war, daß Kato der Ältere den Tag darauf den Pulverturm bei Maienthal, der das einzige Pulvermagazin im Lande war (Kornmagazine hatte man nicht so viele), ins Gewitter aufsprengte, als er nach Kussewitz zu Matthieu ritt. –

Nun trugen sie die Lüge ins Dorf, Flamin habe die Verkappung Matthieus benutzt und in einer ähnlichen dem Kammerherrn, den er wegen Mangel an Ahnen nicht erschießen konnte, mit der Pistole das Lebenslicht ausgeputzt. Der Regierrat wurde auf einer kleinen scheinbaren Flucht inhaftiert und als eine göttliche Statue allein in jenen Tempel gesetzt, der, wie die alten Tempel, ohne Fenster und Gerätschaft war, und den die darin seßhaften Götter, wie Diogenes sein Faß, mit Inschriften versehen, und den der gemeine Mann bloß ein Gefängnis nennt. – – – Ich will aber vor allen Dingen diese und die folgenden Worte ein


Extrablatt

benennen. Die Kapelle oder das Filial eines solchen Tempels heißet man ferner ein Hundeloch. Die Priester und Sodalen dieser Pagoden sind die Stockmeister und Stadtknechte. Überhaupt sind die Zeiten nicht mehr, wo die Großen gleichgültig gegen Wahrheiten waren; jetzo suchen sie einen Mann, der wichtige gesagt hat, vielmehr auf und setzen ihm nach und machen ihn (mit mehr Recht als die Tyrier ihren Gott Herkules) in besagten Tempeln mit Kettchen und eisernen postillons d'amour fest, damit er da auf diesem Isolierschemel (Isolatorio) sein elektrisches Feuer und Licht besser beisammen behalte und anhäufe. Ist einmal ein solcher Merkur so fixiert, und hat er mit den Fixsternen außer dem Lichte auch die Unbeweglichkeit lange genug gemein gehabt: so kann man ihn, wenn mehr aus ihm geworden ist, endlich gar an den Dreifuß so heißt der Galgen – als ein hängendes Siegel der Wahrheit schaffen, wo er zur ordentlichen aufgetrockneten Naturalie[1167] ausdorrt, weil er sonst als kein taugliches Exemplar in das Herbarium vivum des philosophischen Martyrologium geklebt werden kann. Ein solches Hängen ist eine würdigere und nützlichere Nachahmung der Kreuzigung Christi, als ich in so vielen katholischen Kirchen an Karfreitagen sah, und im Grunde um nichts schwächer als die, so Michelangelo nach der Sage veranstaltete, der den Menschen, der ihm zum Gekreuzigten saß, oder vielmehr hing, re vera kreuzigte. Daher sind in katholischen Ländern neben den unblutigen Meßopfern mehre blutige; denn ein solcher Quasichristus, der nicht in den dritten Himmel, aber doch in den Zitterhimmel114 (coelum trepidationis) erhöht wird durch ein wenig Hanf, soll – deswegen erlegt man ihn – seinen Lehren durch seinen Tod die Dienste erweisen, die der höhere Kreuzestod einmal erwies. Und wahrlich die Toten predigen fort – für die Wahrheit sterben ist ein Tod nicht für das Vaterland, sondern für die Welt – die Wahrheit wird wie die Mediceische Venus in dreißig Trümmern der Nachwelt übergeben, aber diese wird sie in eine Göttin zusammenfügen – und dein Tempel, ewige Wahrheit, der jetzt halb unter der Erde steht, ausgehöhlt von den Erdbegräbnissen deiner Märtyrer, wird sich endlich über die Erde heben und eisern mit jedem Pfeiler in einem teuern Grabe stehen!

Ende!

Kato ritt dem nach Kussewitz geflüchteten Matthieu nach und legte ihm mit französischer Beredsamkeit den Plan Flamins, zu sterben, und ihren eignen, ihn zu retten, vor. Matz genehmigte alles, aber er glaubte nichts; er blieb noch außer Landes. Doch erbat er sich, es ihm nicht übelzunehmen, wenn er Flamins edle Aufopferung mit etwas vergelte, was wider ihren Plan, aber über ihre Hoffnungen wäre. Will er etwan dem Fürsten es sagen, daß sein Sohn in der Haft sitzt? –

In drei Minuten gehen die Leser und ich in die Apotheke zum Helden, wenn nur vorher berichtet worden ist, daß, als der leere[1168] blutige Gaul des Kammerherrn und die Drillinge mit der lügenhaften Hiobspost des Mordes ans Pfarrfenster kamen, der Hofkaplan eingeseift und halb rasiert war. Er mußte daher stillsitzen und nur langsam unter dem Messer reden: »O Jammer über allen Jammer – scher' Er doch fixer zu, mein Herr Feldscher – Frau, heule für mich.« – Er schwenkte in seiner verhaltenen Pein die Hand schlotternd, um den Arm und das Kinn nicht zu erschüttern: »Um Gottes willen, kann Er mich denn nicht hurtig schinden? – Er hat einen armen Hiob unter dem Messer – es ist mein letzter Bart – man wird mich und mein Haushalten gefänglich einziehen. – Du Rabenkind, dein Vater kann deinetwegen dekolliert werden, du Kain du!« Er lief an alle Fenster: »Daß Gott erbarm'! das wird schon im ganzen Pfarrspiel ruchtbar. – Siehst du, Frau, einen solchen Satanas haben wir miteinander erzogen und geboren, du bist schuld. – Was lauscht Er denn da! Scher' Er sich einmal fort zu Seinen Kunden, Herr Feldscher, und schwärz' Er Seinen Seelenhirten nirgends an, und breit' Ers nicht aus!« – – Jetzo kam die sanfte Klotilde, niedergesenkt und mit dem Schnupftuch in der Hand, weil sie erriet, was das Herz einer untröstlichen Mutter bedürfe, nämlich zwei liebende Arme als einen Verband um die zerschmetterte Brust und tausend Balsamtropfen fremder Tränen auf das unter den Splittern schwellende Herz. Sie ging auf die Mutter mit offnen Armen zu und schloß sie darin sprachlos weinend ein. Der närrische Pfarrer fiel ihr zu Füßen und schrie: »Gnade! Gnade! wir sämtlich wußten um nichts. Ich hab' den Totschlag erst unter dem Balbieren gehört. Ich bejammre nur Dero hochseligen Herrn Vater und dessen Relikten. – Wer hätt' es vor zehn Jahren sagen sollen, gnädiges Fräulein, daß ich eine Ranke aufzöge, die meinen eignen Patronatsherrn niederschießt? Ich bin ein geschlagner Mann und meine Frau dazu. Ich kann nun aus Scham nicht mehr Senior Consistorii werden – ich darf keinen Patenbrief an Se. Durchlaucht erlassen, gesetzt auch, meine Frau kreisete auf dem Platze. – Und wenn sie meinen armen Sohn köpfen, so werd' ich vor Jammer grau in die Grube fahren.« – Als ihm Klotilde, ohne zu lächeln, mit ihrem heiligen Worte zusicherte, es gebe ein unfehlbares Mittel der Rettung – womit sie[1169] Flamins fürstliche Abkunft meinte –: so sah der Kaplan sie mit funkelnden Augen und verblüfften Mienen an und nannte sie immer halblaut dazwischen: Himmelsengel! – Gottesengel! Erzengel! – Aber die zwei Freundinnen zogen sich begierig in ein Kabinett zurück; und hier goß Klotilde das erste Wundwasser in die weit aufgerissene Seele der Mutter, indem sie ihr die Dazwischenkunft eines rettenden Geheimnisses beteuerte und verbürgte und mit ihr deswegen die Reise nach London abredete. – Diese Entfernung wurde ihr zum Teil noch durch ihr Mißverhältnis mit der Kammerherrin abgedrungen, deren letzter Windenschmied samt allen Hebemaschinen ihres gesunknen Schicksals nun mit ihrem Manne begraben worden, und welche, da sie alle Schuld auf Klotildens Betragen schob, diesen trauernden Geist durch ein absichtliches Übermaß eigner Trauer noch mehr zu kränken suchte. Da die Le Baut übrigens nichts so lieb hatte als Gebetbücher und Freigeister: so ersetzte sie jetzo sich diese durch jene.

Einige meiner Leser werden mir schon vorgeflogen sein und in den Erker Viktors hineingeschauet haben, um seinen von vier Wänden versteckten Gram zu finden – fürchterlich steht die Einsamkeit vor ihm und faltet ihm ein großes schwarzes Gemälde mit zwei frischen Gräbern auf; in einem großen Grabe liegt die verlorne Freundschaft, im andern die verlorne Hoffnung. Ach er wünscht das dritte, worein auch er sich verlöre. Er hatte die erhabne Stimmung Hamlets. Der verhüllte Julius kam ihm wie ein zuckender Toter vor. Er mied ganz den Hof; denn sein Selbgefühl war viel zu bescheiden und stolz, um mit dem gestohlnen Adel und den erschlichenen Rechten eines Lords-Sohnes ein flüchtiges Gepränge zu treiben. Auch setzte sich an seinem Herzen eine kleine Frostbeule durch den Gedanken an, daß der Lord, nach der Unart aller Staatsleute und Staatsmaschinenmeister, die Menschen zu handhaben nur wie Körper, nicht wie Geister, nur wie Karyatiden, nicht wie Mietleute des Staatsgebäudes, kurz bloß wie Tänzerinnen von Golkonda115, die sich zum Lastvieh eines einzigen[1170] Reiters mit ihren Gliedern zusammenschlingen und verschränken – daß der Lord, sag' ich, diese sonst erhabene Seele, auch seinen Viktor zu sehr zum Arbeitzeuge seiner Tugend verbrauchet hatte. Aber er vergabs dem Mann, dem er doch nichts vorzuwerfen hatte, als daß er nur die Gütigkeiten eines Vaters gehabt, ohne die Rechte desselben.

Da Viktor niemand den Hof mehr machte: so wollte natürlich der Apotheker ihm auch keinen mehr machen. Jener lächelte dazu und dachte: »So sollte jeder gute Hofmann handeln und, wie ein geschickter Fährmann in seinem Boote, allemal die Seite verlassen, die sinkt, und auf die andere übertreten.« Zeusel trat über zum begünstigten Brunnendoktor Kuhlpepper, dessen Einsichten man die Heilung Jenners zuschrieb, die vom Sommer herkam, und er legte sich hin, um mit seiner kleinen Schlangenzunge die Füße zu lecken, in deren Ferse er vorher mit seinem Giftgebiß gestochen hatte – aber Grobiane vergeben nie; Kuhlpepper verachtete den »Neunundneunziger« und der Neunundneunziger wieder meinen Hofmedikus, wiewohl er ihn aus Furcht – wie der Fürst aus Gemächlichkeit – weder vor den Kopf noch aus dem Hause zu stoßen wagte.

Armer Viktor! der Unglückliche braucht Tätigkeit, wie der Glückliche Ruhe; und doch mußtest du gebunden in die Zukunft wie in ein ausgedehntes herantreibendes Gewitter schauen. – Du konntest sie weder verdrängen noch lenken noch beschleunigen und hattest nicht einmal den Trost, dem Schmerze die Waffen zu schmieden und wie Simson den Krampf der Qual durch Erschütterungen der Säulen auszulassen und – auszulöschen! – Er konnte nicht einmal für den gefangenen Liebling etwas tun, den er in einen noch größern Jammer getrieben; denn Flamins Leiden führten wieder die Freundschaft für ihn in seinen Busen ein, obwohl verkappt in den Domino der Menschenliebe. Er mußt' es erwarten, aber er konnt' es nicht erraten, ob der Lord komme oder lebe – welches beides durch dessen Schweigen und durch die Unsichtbarkeit des fünften Fürstensohnes wenig für sich hatte. – Zuletzt stand er in Furcht vor dem – Schlaf, zumal dem nachmittäglichen; denn der Schlummer legt zwar seine Sommernacht[1171] über unsere Gegenwart wie über eine Zukunft, er zieht zwei Augenlider wie den ersten Verband über die Wunden des Menschen und deckt mit einem kleinen Traume ein Schlachtfeld zu; aber wenn er wieder weggeht mit seinem Mantel, so fallen die hungrigen Schmerzen desto heißer auf den nackten Menschen los, unter Strichen fährt er aus dem ruhigern Traume empor, und die Vernunft muß die ausgesetzte Kur, den vergessenen Trost von vorn anfangen. – Und doch – du gutes Schicksal! – zeigtest du unserem Viktor noch einen abendrötlichen Streif an seinem weiten Nachthimmel; es war die Hoffnung, von Klotilden, die sein Herz nicht mehr die Seinige nennen durfte, vielleicht einen Brief aus London zu erhalten....

Ich wollte dieses Kapitel erstlich mit der Nachricht schließen, daß die Kapitel in immer weiterm Zeitraume und in kleinerem Format einlaufen – welches das Ende der Historie bezeichnet –, und nachher mit der Bitte, es nicht übelzunehmen, daß die Leute darin immer romantischer spielen und spekulieren; das Unglück macht romantisch, nicht der Biograph.

Aber ich schließe gar nicht – eben der letztern Bitte wegen –, sondern frische lieber im Kopf des Lesers das Bild des alten lustigen Viktors ein wenig auf, den er sich kaum mehr wird denken können. Es ist ein ungemein glücklicher Zufall, daß mir der Hund am dritten Hundposttage eines und das andere Faktum eingeliefert, das ich damals gar ausgelassen habe. Deswegen kann ichs jetzo unvermutet hinterbringen. Es muß ordentlich mir und dem Leser das größte Vergnügen machen, wenn mein Schilderei – sie war damals schon ganz fertig – hier auf diesem Blatte aufgehangen wird.

Der Hiatus des dritten Kapitels, worin ich Viktors Ankunft aus Göttingen im Pfarrhaus male, lautet, vollgemacht, also:

Der Kaplan hatte das Eigne mancher Leute, daß er mitten im Freuden- und Visiten-Chor an seine winzigsten Geschäfte dachte, z.B. am Hochzeittage an seine Maulwurffallen. Heute schnitt er in der Gesindestube – während der Lord dem Hofmedikus die geheime Anleitung erteilte – die Säekartoffeln entzwei. Er konnte den Schnitt dieser Früchte wenigen anvertrauen, weil er wußte,[1172] wie selten ein Mensch Stereometrie des Auges genug besaß, um eine Kartoffel in zwei gleiche Kegel- oder Kugelschnitte zu zerfällen. Er hätte lieber die Säezeit versessen, als einen Keimglobus in ungleiche Sektores zerlegt, und sagte: »Nur Ordnung will ich haben.«- Es kann meinen Helden verschatten, wenn es auskommt – und durch den Druck muß es ja – und wenn es zumal Nürnberger Patriziern und Leuten in Ämtern und reichsgerichtlichen membris zu Ohren gelangt, daß Viktor nachmittags hinter dem Kaplan und Appeln einen Ehrenzug auf den Krautacker hielt und daselbst das vollführte, was man in einigen Provinzen Kartoffelnstecken nennt. Man ließ ihm das Lob, daß er in ebenso symmetrischen Fernen wie der Kaplan die unterirdische Brotfrucht dem Boden einverleibe; überhaupt sannen beide der Kartoffelnallee scharf nach, und ihre Augen waren die Linienteiler der Beete. Der Kaplan hatte schon vorher dem Ackerpflug hinter einem Diopterlineal nachgesehen und nachgeholfen, damit das Feld, um welches ich und die reichsgerichtlichen membra jetzo stehen, in gleiche Prismata oder Beete ausgeschnitten wurde. Als beide abends nach Hause kamen mit großem Ernst und kleinen Wämsern: so hatt' ihn das ganze Haus lieb zum Fressen; und die Pfarrerin fragte ihn, was er in seinem Wams, wenn ihm die Kammerherrin begegnet wäre, gemacht hätte, eine Verbeugung, eine Entschuldigung oder nichts?

»O du liebes Deutschland!« (rief er und schlug die Hände zusammen) »soll sich denn das ganze Land keinen Spaß machen, als den der Hof dekretiert?« (Viktor sah hier den alten tauben Kutscher Zeusel an; denn jede humoristische Ergießung richtete er ordentlicherweise an den, der sie am wenigsten verstand; ich wills aber hier an die Patrizier und membra gerichtet wissen.) »Gibts denn, mein lieber Mann, hierzulande nichts als Galgen und Zimmerleute und Justizbeamten, ich meine so, daß also die ersten keine Axt anrühren, wenn nicht die letzten damit den ersten Hieb getan? Will Er denn alle Narrheiten wie die Moden von oben herab bekommen, wie ein Wind allemal in den obern Luftgegenden sauset, eh' er unten an unsere Fenster anpfeift? – Und wo ist denn ein Reichsabschied oder ein Vikariatkonklusum, das einem[1173] Reichs-Deutschen verböte, närrisch zu sein? Ich hoffe, Zeusel, es soll noch eine Zeit kommen, wo Er und ich und jeder so viel Verstand hat, daß er seinen eigenen hat und seine eigene, aus seinem Fleisch und Blut gezeugte Privat-Narrheit, als Autodidaktus in jeder Toll- und Weisheit. – O ihr armen Menschen! fangt doch nach den Flügel- und Schwanzfedern der Freude unter den Gewalt-Märschen euerer Tage! O ihr Armen! Will denn kein guter Freund einen Imperialfolianten zusammenschmieren und euch dartun, daß ihr wenig Zeit habt, gleich dem Teufel in der Apokalypsis? Ach der Genuß verspricht so wenig – die Hoffnung hält so wenig – der Säe- und Pflanztage der Freude stehen im berlinischen Kalender so wenige – wenn ihr nun vollends so dumm wäret und ganze Stunden und Olympiaden voll Lust als Eingemachtes wegsetztet und aufhöbet im Keller, um, der Henker weiß wenn, darüber zu geraten über ganze eingepökelte marinierte 60 Jahre – – ich sage, wenn ihr nicht an jeder Stundentraube die Minutenbeere auskeltertet wenigstens mit einigen Zitronendrückern – – – was würde denn am Ende daraus werden? ... weiter nichts als die Moral zu meiner ersten und letzten Fabel, die ich einmal vor einem Hannoveraner gemacht«...

Ich wollt', der Leser wollte sie; denn sie lautet so:

»Der dumme Hamster, heißt der Titel. Diesen brachte einmal der volle Kropf einer Taube, den er ausfraß, auf die Preisfrage, ob es nicht besser wäre, wenn er statt einzelner Körnchen lieber Tauben mit ganzen Kornmagazinen am Halse eintrüge. Er tats. An einem langen Sommertag inhaftierte er einen halben Taubenflug mit gefüllten Kröpfen; aber er riß keinen Kropf entzwei, sondern sparte sich hungernd alles zusammen auf Abend und Morgen, erstlich um recht viel Tauben einzufangen, zweitens um den Körner-Knaul abends durchgeweicht zu schmausen. Er schlitzte endlich abends seinen Zehend-Offizianten die Kröpfe auf, sechsen, neunen, allen – kein Körnchen war mehr da, die Inhaftaten hatten alles schon selber verdaut; und der Hamster war so dumm gewesen wie ein – Geizhals.«

So weit der dritte und der vierzigste Hundposttag-Armer Viktor!

[1174] Nachschrift. Die Geschichte hält jetzt im Monat August und der Geschichtschreiber vorn am Oktober – bloß ein Monat liegt zwischen beiden.

114

Die alten Astronomen schalteten zwischen den Fixsternen und den Planeten einen Zitterhimmel ein, um ihm die kleinen Anomalien der letzteren schuld zu geben.

115

Neun Tänzerinnen verstricken sich zu einem Elefanten für den König, eine macht den Rüssel, viere die Beine, viere den Rumpf. Historie aller Reisen. 10. Band.

Quelle:
Jean Paul: Werke. Band 1, München 1959–1963, S. 1160-1175.
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Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.

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Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

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