Neunte Scene.

[24] Roland allein.


Gemach in einem festen Thurm, mit einer starken eisernen Thüre verschlossen. Nahe der Thüre ein Lager. Einige Stufen führen nach oben zu einem vergitterten Fenster. Nacht.


Nr. 13. Chor der Ritter.


DIE RITTER hinter der Bühne.

O theures Vaterland! Verlassen

Weilt deiner Söhne treue Schar;

Den wird des Todes Graun erfassen,

Der deines Ruhmes Kämpfer war.

Ach, fern von heimischen Gefilden

Droht des Verderbens bittre Schmach,

Und bald zerfließt in Luftgebilden

Die Hoffnung, die das Schicksal brach.

O theures Vaterland!

ROLAND in starrer Haltung.

Die theuren Gefährten sind's,

Von denen mich der Barbar getrennt.

Nr. 14.


Plötzliches Geräusch von außen.


Welch ein Geräusch!


Man hört einen dumpfen Schlag.


Sind's die Henker, die mich zum Tode führen?


Er steigt zum Fenster hinauf.


Nichts ist zu sehen – stille Nacht – tiefes Dunkel.


Gepolter an der Thüre des Gemachs. Er steigt herab und nähert sich der Thür, die nach längerer Zeit mühsam geöffnet wird. Roland prallt erstaunt zurück.


Ein Weib?


Quelle:
Franz Schubert: Fierrabras. Text von Josef Kugelwieser, Leipzig [o.J.], S. 24.
Lizenz:
Kategorien: