62.

Gold auß der neuen Welt

[539] Daß so viel deß göldnen Staubes hat die neue Welt gestreuet,

Drüber ist noch nichts erschienen, daß die alte Welt sich freuet;

Dann das Gold der neuen Welt macht, daß alte Welt sehr narrt;

Jene macht wol gar, daß die gantz in ihrem Blute starrt;

Dann auff prachten, dann auff kriegen pflegt man allen Schatz zu wagen;

Arme Christen zu versorgen, wil die gantze Welt nichts tragen.

Quelle:
Friedrich von Logau: Sämmtliche Sinngedichte, Tübingen 1872, S. 539.
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Die tapfere Wahrheit. Sinngedichte. Insel-Bücherei Nr. 614
Sinngedichte / Von Logau, Friedrich (German Edition)