277. Der heiligen Elisabeth Fußtritt.

[198] Bei einem Dorfe in der Nähe von Homberg fließt ein Bach, in welchem die heilige Elisabeth oft ihr Weißzeug gewaschen haben soll. Sie warf die Sachen nachher in die Luft, wo sie auf den Sonnenstrahlen wie auf einer Leine hängen blieben und trockneten. War sie mit dem Waschen fertig, so sprang sie jedesmal über den Bach. Auf dem andern Ufer lag ein großer Stein, der noch gezeigt wird, auf welchem von einem solchen Sprunge die Spuren sich abdrückten. Ein Fuß ist ganz zu sehen, mit dem andern war sie darüber hin geglitten.1

Mündlich.

1

Ein alter Bauer, welcher mir diese Sage erzählte, wollte den Stein in seiner Jugend oft gesehen haben, doch konnte er sich auf den Namen des Dorfes nicht mehr besinnen.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CXCVIII198-CXCIX199.
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