288. Otto's Andenken in Spangenberg.

[206] Lange zeigte man noch in Spangenberg die mit den Wappen von Cleve und Hessen bemalte Brautlade Elisabeths, und Otto's Bogen von einem Walfisch, mit einer Schlangenhaut überzogen, mit Balken von Elfenbein; seine beiden Jagdflaschen kamen nachmals in die fürstliche Kunstkammer zu Cassel. – Ein Buchsbaumzweig, den er zu Cleve an seinen Hut gesteckt und in Spangenberg neben die Schloßmauer gepflanzt hatte, war zum stattlichen Baume aufgewachsen. Landgraf Carl ließ ihn 1678, weil er verdorrt war, abhauen und aus dem Holze Büchsenschäfte machen. Jetzt sieht man eine steinerne Denktafel an der Mauer, an welcher er gestanden hat, mit folgender Inschrift:

ANNO 1353 IST DVRCH LANNDGRAVE OTTO SCHVETZEN DIESER BUCHSBAUM GEPFLANTZET.

und darunter:

HAT GESTANDEN U. GEGRUNT DIESES ORTS 325 JAHR IST HOCH GEWACHSEN 12 SCHU DICK ANDERTHALB SCHUE IST AO. 1678 VERDORT ABGEHAUEN U. NACH CASSEL GEBRACHT.

Mündlich. – Winkelm. II, 270 u. VI. 328.

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CCVI206-CCVII207.
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