154. Unse leve Fru up dem Perde.

[117] Als die Kirche zu Delve in Norderdithmarschen gebaut werden sollte und man keinen Platz wußte, ward man eins, daß man ein Marienbild auf ein buntes Mutterpferd binden und das ausgehen lassen wollte; wo man es aber des andern Morgens fände, da sollte gebaut werden. Das Pferd stand am andern Morgen in einem dichten Bruch von Gebüsch und Dornen. Nachdem man diesen mit vieler Mühe endlich niedergeworfen und hinweggeschafft, baute man das Dorf dahin und nannte die Kirche: unse leve Fru up dem Perde.


Neocorus I, 228.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 117-118.
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