Amor, ein Schmetterlingsfänger

[147] Ich fange Schmetterlinge

Zu meinem Zeitvertreibe.

Wo aber soll ich alle

Die bunten Thierchen lassen?

Ich werfe gleich die Pfeile

Heraus aus meinem Köcher,

Und lasse sie indessen

Im hohen Grase liegen.[147]

Und wenn die Schnitterinnen

Mit bloßen Füßen kommen

Heut' Abend von der Wiese,

So sollen sie sich ritzen;

Denn meine Pfeile dürfen

Mir nimmer müßig liegen.


Quelle:
Wilhelm Müller: Gedichte. Berlin 1906, S. 147-148.
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