Rübezahl verwandelt sich in einen grossen Hecht.

[80] Der Herr des Gebürges hatte einsmahls einen Teich droben fischen lassen / und unter andern herausgezogenen Fischen einen sehr grossen Hecht ins Netz bekommen / ja in solcher Länge und Dicke / daß er sein Lebelang keinen dergleichen gesehen hatte. Und weil er also gar war / darumb wolte er ihn nicht alleine behalten / sondern ließ solchen Hecht einem Freyherrn des Landes zum sonderlichen præsent verehren / in ein groß Gefässe legen / und also durch eine geringe Gesandschafft übergeben. Was geschicht? Wie das Præsent ankömpt / und jener Herr ihme den Hecht will vortragen lassen / siehe / da lieget der[80] leibhaffte Rübezahl darinnen / richtet sich empor / und kucket heraus / sprechende: Bonus dies ihr Herren / wie gefällt euch dieser Hecht? Und hiemit verschwand er vor ihren Augen; Und war auch zugleich der Hecht hiemit verzehrt.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 80-81.
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