Rübezahl betreuget die vortheilhafftigen Juden.

[177] Es waren etliche Mauschel vor 20. Jahren auf dem Riesen-Gebürge gewesen / und hatten ihre Wahren dem Rübezahl unwissend für sehr viel bahres Geld verkaufft: Welches Geld sehr groß ausgesehen. Also daß es den Wucherern gut gedauchtet / wenn sie es ein wenig beschnitten: Sintemal die verzweiffelten Schelme allen Sachen eine Beschneidung müssen beybringen. Aber was geschicht? wie der eine seinen Reichsthalern am zusonsten Rande etwas benehmen wil / da fähret das scharffe Instrument zu tieff hinein /und verderbet sie unter einander / daß er sie gar nit hat können nützen und ausgeben. Dem andern geräth sein schnitthafftiges Beginnen also; Daß alles / was er von den Thalern abgeschnippelt / zu lauter Koth war geworden. Dem dritten war das beschnittene Geld an die Fäuste kleben[178] geblieben mit sambt dem Beschneide-Messer; daß er es sein Lebelang nit hat mögen wieder herunter bringen.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1673, S. 177-179.
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