4. Heim

[325] Gott geleite die armen traurigen Kranken heim!

Gott geleite die müden irren Gedanken heim!

Gott verleihe dir einen Stab der Geduld, mein Herz!

Müder Wandrer! um am Stabe zu wanken heim.

Gott verleihe dir einen gnädigen Hauch, mein Schiff!

Aus den Wogen des Unbestandes zu schwanken heim.[325]

Alle Triebe, dem dunklen Schoße der Erd' entblüht,

Aufwärts ringen sie, sich zum Lichte zu ranken heim.

Alle duftigen Blütenstäubchen der Frühlingslust,

Rastlos sprühen sie, bis zum Staube sie sanken heim.

Also sehnet Hafisens Seele sich himmelwärts,

Und sein Irdisches zu den irdischen Schranken heim.


Quelle:
Friedrich Rückert: Werke, Band 1, Leipzig und Wien [1897], S. 325-326.
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